Der Nutzen des Patentrechts ist heute nicht unumstritten. Die sogenannten Patentkriege in der Mobilfunktechnologie rufen bei Vielen Stirnrunzeln hervor; Softwarepatente sind unter Beschuss - und zwar parteiübergreifend; das Durchsetzen von Patenten hat sich zu einem eigenen Geschäftszweig entwickelt; und Patentportfolios werden für enorme Summen gehandelt. Gleichzeitig werden so viele Patente angemeldet wie noch nie. Es stellt sich somit die Frage, ob das Patentrecht neue Aufgaben übernommen hat und wie diese neuen Aufgaben mit dessen ursprünglichen Zielen vereinbar sind.
Beat Weibel wurde 1966 geboren. Er studierte Elektrotechnik an der ETH Zürich, war ab 1991 Patentanwaltskandidat bei ABB in der Schweiz und ist seit 1995 Europäischer Patentanwalt. Von 1998 bis 2000 war er Leiter der Corporate IP der Georg Fischer AG, von 2000 bis 2007 Leiter des IP Departments von ABB Schweiz und von 2007 bis 2012 Chief IP Counsel von ABB. Seit Januar 2013 ist er Leiter des Corporate Intellectual Property Departments der Siemens AG. Er ist Dozent für Patentrecht an der ETH Zürich sowie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.