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Diskussionspapiere
Innovation and Entrepreneurship Research

Zum Verhältnis von Spitzenforschung und Politikberatung: Eine empirische Analyse vor dem Hintergrund des Ökonomenstreits

Haucap, Justus; Mödl, Michael (2013). Zum Verhältnis von Spitzenforschung und Politikberatung: Eine empirische Analyse vor dem Hintergrund des ÖkonomenstreitsDICE Ordnungspolitische Perspektiven 40.

Der vorliegende Beitrag trägt einige empirische Belege zum Verhältnis von wirtschaftspolitischer Beratung und ökonomischer (Spitzen-)Forschung in Deutschland zusammen, um die fortwährende Debatte über dieses Verhältnis mit einer - wenn auch nur etwas - breiteren Datenbasis zu versehen. Dazu haben wir ausgewertet, (a) in wie weit Publikationen deutschsprachiger Ökonomen in ökonomischen Top-Journalen einen expliziten Bezug zu wirtschaftspolitischen Problemen im deutschsprachigen Raum aufweisen und (b) welche Ökonomen in der deutschen Politikberatung aktiv sind. Für Frage (b) wurde ausgewertet, welche Ökonomen in der Legislaturperiode 2005 bis 2009 (i) gutachterlich für die drei wirtschaftsnahen Ministerien für Finanzen (BMF), für Wirtschaft und Technologie (BMWi) sowie für Arbeit und Soziales (BMAS) tätig waren, (ii) um Stellungnahmen zu den korrespondierenden Anhörungen der Fachausschüsse im Deutschen Bundestag gebeten wurde und (iii) Aufsätze im Wirtschaftsdienst publiziert hat. Wie sich zeigt, sind dies größtenteils Ökonomen, welche weder aktuell noch in der Vergangenheit Spitzenforschung im Sinne des Handelsblatt-Rankings produziert haben. Zugleich zeigt unsere Inhaltsanalyse der Beiträge in Spitzenzeitschriften (Frage a), dass der Großteil der dort von deutschprachigen Ökonomen publizierte Beiträge keinen direkten Bezug zur Wirtschaftspolitik im deutschsprachigen Raum hat. Die Gesamtschau der Befunde legt nahe, dass nicht nur aktuell ein starkes Maß an Arbeitsteilung zwischen Politikberatung und Spitzenforschung existiert, sondern auch über den Lebenszyklus von Ökonomen hinweg.

http://hdl.handle.net/10419/70823