Ursprünglich wurde der Workshop in Turin ins Leben gerufen und findet nun abwechselnd an großen europäischen Forschungsstandorten wie dem Centre for Research on Entrepreneurship and Innovation an der University of Bath (2018), dem GREThA an der Université de Bordeaux-CNRS (2019) oder der KU Leuven (2022) statt. Bereits im Jahr 2020 war das Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb Gastgeber des 14. Workshops. Dieser konnte aber aufgrund der Corona-Pandemie nur online stattfinden. Im nächsten Jahr soll der Workshop an seine Gründungsinstitution, die Universität Turin, zurückkehren.
Das Organisationsteam am Institut bestand aus Dietmar Harhoff, Michael E. Rose und Elisabeth Hofmeister. Weitere Organisator*innen waren Hanna Hottenrott, Thomas Schaper und Julian Schwierzy von der TUM.
Der diesjährige Workshop wurde endlich wieder live vor Ort abgehalten. Der persönliche Austausch während des Workshops wurde von allen Teilnehmenden sichtlich begrüßt: Ehemalige haben wieder persönlichen Kontakt zueinander gefunden, während angehende Wissenschaftler*innen eine hervorragende Gelegenheit hatten, sich innerhalb dieser motivierten Community zu vernetzen.
Die 18 Vorträge in fünf Sessions über zwei Tage fanden bei den bis zu 60 Teilnehmer*innen großen Anklang. Ein besonderes Highlight war die Podiumsdiskussion zum Thema „KI und Wissenschaft“, an der sowohl Vertreter*innen aus der Industrie als auch der Wissenschaft teilnahmen. Das Publikum konnte sich intensiv mit der Frage auseinandersetzen, was KI in der Wissenschaft verändert ‒ und was unangetastet bleibt.
Die Themen auf einen Blick
Der erste Tag begann mit Vorträgen über die Rolle der Universitäten bei der Koordinierung wissenschaftlicher Forschung sowie über die Auswirkungen der Arbeitssprache in Forschungseinrichtungen auf die Gewinnung wissenschaftlicher Talente. In der zweiten Session untersuchten die Vortragenden die Effekte verschiedener politischer Schocks auf die Produktivität von Wissenschaftler*innen sowie die Verbindungen zwischen in- und ausländischen Forschenden. Im weiteren Verlauf des Tages ging es um Fragen zu verschiedenen Formen der Forschungsfinanzierung, wie Zuschussprogramme und Beschaffungsmaßnahmen. Schließlich widmeten sich die Vortragenden dem Forschungsprozess von Wissenschaftler*innen sowie den Auswirkungen von Beziehungen zu wissenschaftlichen Mentoren auf individuelle Forschungskarrieren.
Zu Ehren des unlängst verstorbenen Paul A. David, emeritierter Professor der Universität Stanford, schloss der erste Tag mit einer Gedenkveranstaltung. Paul war nicht nur eine führende Persönlichkeit auf dem Gebiet der Ökonomie des wissenschaftlichen Fortschritts und des technischen Wandels, sondern auch ein geschätztes und langjähriges Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses von WOEPSR. Viele Freunde und Familienmitglieder nahmen sowohl vor Ort als auch online an der Veranstaltung teil, um ihre persönlichen Erinnerungen zu teilen.
Zur Würdigung von Paul Davids Beitrag zum Forschungsfeld wurde der “2023 WOEPSR Award in Memory of Paul A. David” an Dror Shvadron für seine Arbeit “Bread Upon the Waters: Corporate Science and the Benefits from Follow-on Public Research” verliehen. Der Preis wird nun jährlich an junge Ökonom*innen verliehen, die unter 40 Jahre alt sind oder deren Promotion weniger als 10 Jahre zurückliegt.
Der zweite Tag wurde mit zwei Vorträgen über die Vorteile öffentlich finanzierter Forschung eingeleitet. Die abschließende Session des Workshops, die dem Thema „KI in Wissenschaft und Innovation“ gewidmet war, griff Fragen aus der Podiumsdiskussion auf. Die Vortragenden untersuchten nicht nur, wie Künstliche Intelligenz als Manager in wissenschaftlichen Projekten fungieren kann, sondern zeigten auch Wege auf, wie neuartige KI-Anwendungen eingesetzt werden können, um zwei gängige Konzepte in der Wissenschaftsökonomie besser zu quantifizieren: die Auswirkungen von Wissenschaft und den Ursprung von Ideen.
Das vollständige Programm mit allen Themen finden Sie hier.
Weitere Informationen auf der Workshop-Website und weitere Eindrücke auf Twitter unter #woepsr2023.
Wir danken allen an der Organisation Beteiligten sowie den Teilnehmenden, Vortragenden und Discussants für einen wirklich außergewöhnlichen und inspirierenden Workshop und freuen uns auf WOEPSR 2024 in Turin.