Im Juli 2019 hatte die Gründungskommission der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) unter Leitung von Dietmar Harhoff dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) empfohlen, den Softwareunternehmer und Open-Source-Pionier Rafael Laguna de la Vera zum Gründungsdirektor der Agentur zu ernennen. Die SprinD GmbH wurde am 16. Dezember 2019 mit Geschäftssitz in Leipzig gegründet. Alleinige Gesellschafterin ist die Bundesrepublik Deutschland (Bund), vertreten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Die Bundesagentur für Sprunginnovationen schließt eine Lücke in der deutschen Innovationslandschaft: Sie findet neue, bahnbrechende Technologien für die großen Herausforderungen unserer Zeit und stellt gleichzeitig sicher, dass die Wertschöpfung der daraus entstehenden Unternehmen und Industrien in Deutschland und Europa bleibt. Die SPRIND wird aus Mitteln des Bundeshaushalts finanziert.
In seiner ersten Sitzung am 22. September in Leipzig hat der Aufsichtsrat der Bundesagentur für Sprunginnovationen Herrn Dr.-Ing. E. h. Peter Leibinger (TRUMPF, Ditzingen) zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Frau Prof. Dr. Birgitta Wolff (Goethe-Universität, Frankfurt am Main) zu seiner Stellvertreterin gewählt. Der Aufsichtsrat besteht aus insgesamt bis zu zehn Mitgliedern, die sowohl den Bund als 100%ige Gesellschafterin repräsentieren als auch Expertise aus Wissenschaft und Wirtschaft in das Gremium bringen.
Dem Aufsichtsrat der SprinD GmbH gehören als weitere Mitglieder an:
- Yasmin Fahimi, Deutscher Bundestag
- Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D., Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb
- Dr. Kristina Klas, Bundesministerium der Finanzen
- Susanne Klatten, SKion GmbH
- Ronja Kemmer (designiert), Deutscher Bundestag
- Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas, Bundesministerium für Bildung und Forschung
- Dr. Ulrich Nußbaum, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
- Maximilian Viessmann, Viessmann Werke GmbH & Co. KG
Peter Leibinger, Chief Technology Officer (CTO) und Stellvertretender Vorsitzender der Gruppengeschäftsführung der TRUMPF GmbH + Co. KG, unterstreicht: „Die Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung, angewandter Wissenschaft und innovativen Unternehmen sollte in Deutschland stärker ausgebaut werden. Das Potenzial unseres Landes schöpfen wir dann aus, wenn unsere Forschung auch zu marktfähigen Produkten, neuen Arbeitsplätzen und einem internationalen Wettbewerbsvorsprung in neuen Industrien führt. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen kann dazu einen wirkungsvollen Beitrag leisten.“
Die Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Prof. Dr. Birgitta Wolff, erklärt nach ihrer Wahl zur stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden: „Wir geben mehr als drei Prozent unseres Bruttosozialproduktes für Forschung und Entwicklung aus und liegen damit an der Spitze in Europa. Mit SPRIND wollen wir eine belastbare Brücke aus der Wissenschaft in die Wirtschaft bauen – einen Treffpunkt für die herausragenden Köpfe in unserem Land, die die Zukunft nicht nur erdenken, sondern als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch unternehmerisch mitgestalten wollen.“
In der ersten Sitzung wurde bereits die Gründung einer ersten Projektgesellschaft beschlossen, die eine Sprunginnovation in der Erzeugung von Windenergie vorantreiben soll. Hiermit unterstützt SPRIND die Entwicklung von Höhenwindanlagen. Der am Boden liegende Generator des „Bendix-Windrads“ kann stärkere Winde voll nutzen, ohne den Generator zu überlasten, was die Leistungsfähigkeit konventioneller Windkraftanlagen derzeit einschränkt. „Das ist nicht nur technisch hochinnovativ, sondern auch volkswirtschaftlich erfreulich: Die Reduktion der Fertigungskosten senkt auch die Kosten pro erzeugter Megawattstunde massiv“, sagt Rafael Laguna de la Vera.
Weitere Innovationsprojekte befinden sich derzeit in der Validierungsphase. Bislang wurden knapp 300 Projektvorschläge eingereicht, die von einem Expert*innengremium geprüft werden.
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