Das Recht zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen – auch in Asien. Dennoch gibt es aus asiatischen Staaten bislang kaum systematische Untersuchungen dazu.
Um die verschiedenen regulatorischen Ansätze für den Geheimnisschutz vertiefter diskutieren zu können, hat sich das Institut als Mitveranstalter an der “International Conference on Trade Secret Protection” beteiligt, die im Dezember vergangenen Jahres gemeinsam mit der Singapore Management University, der National Taiwan University und der Taiwan Intellectual Property Law Association organisiert wurde. Die Teilnehmer konnten die Veranstaltung auch per Live-Stream verfolgen.
Im Fokus des Programms stand eine detaillierte Analyse von Gesetzgebung und Rechtsprechung in zehn asiatischen Staaten. Vertreten waren dabei sowohl Rechtsysteme, die in einer zivilrechtlichen Tradition stehen, wie die der VR China, Japans und Koreas, als auch solche, die auf der Common Law Tradition aufbauen, etwa Hongkong, Indien und Singapur. Diskutiert wurden unter anderem die Gültigkeit und der Umfang von Vertraulichkeits- und Wettbewerbsverbotsklauseln, die Beweislast für Geschäftsgeheimnisse und deren Verletzung sowie eine strafrechtliche Verfolgung bei der Verletzung von Geschäftsgeheimnissen.
Um asiatischen Staaten als mögliche Orientierungshilfe in weiteren Gesetzgebungsprozessen zu dienen, stand zudem das Modell der Europäischen Union im Fokus der Veranstaltung. Luc Desaunettes-Barbero, der als Vertreter des Instituts online an der Konferenz teilnahm, gab einen Überblick über den Rechtsschutz von Geschäftsgeheimnissen in der Europäischen Union und verdeutlichte diesen anhand von praktischen Beispielen für die Umsetzung in einzelnen Mitgliedstaaten, insbesondere in Deutschland und Frankreich.