Verschiedenes  |  31.01.2023

Institutsbesuch des designierten Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft Patrick Cramer

Am 24. Januar 2023 hat Patrick Cramer, designierter Präsident der MPG, das Institut besucht. Er wird sein Amt zum 75-jährigen Gründungsjubiläum der Max-Planck-Gesellschaft im Juni 2023 in Göttingen, dem Gründungsort der MPG, von Martin Strat­mann übernehmen. Bis zum Amtsantritt ver­folgt Cramer das Ziel, alle 86 Institute der MPG besucht und kennen­gelernt zu haben. Er zeigte sich beeindruckt von der gesellschaft­lichen Relevanz der Forschung am Institut.

Patrick Cramer, designierter Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, mit den Mitarbeiter*innen des Instituts
Patrick Cramer, designierter Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, mit den Mitarbeiter*innen des Instituts
Katja Ketterle, Leiterin der Abteilung Institute, mit Patrick Cramer
Katja Ketterle, Leiterin der Abteilung Institute, mit Patrick Cramer
Patrick Cramer, designierter Präsident der Max-Planck-Gesellschaft
Patrick Cramer spricht vor der Institutsversammlung
Mitarbeiter*innen des Instituts, bereit zum Gruppengespräch
Vertreter*innen der wiss. Mitarbeitenden, IT, Gleichstellungsbeauftragte und Wissenschaftskommunikation, bereit zum Gruppengespräch

Der Senat der Max-Planck-Gesellschaft hat auf seiner Sitzung am 23. Juni 2022 in Berlin Prof. Dr. Patrick Cramer zum künftigen Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft für die Amtsperiode 2023 bis 2029 gewählt. Der 54-jährige Chemiker und Molekularbiologe ist Direktor am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen. Er wird sein Amt zum 75-jährigen Jubiläum der Gründung der Max-Planck-Gesellschaft im Juni 2023 in Göttingen, dem Gründungsort der MPG, von Prof. Dr. Martin Stratmann übernehmen. Stratmann stand neun Jahre an der Spitze der Max-Planck-Gesellschaft.


Bis zu seinem Amtsantritt als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft im Juni will Patrick Cramer alle 86 Max-Planck-Institute einmal besucht haben. Ein hehres Ziel, das in greifbarer Nähe ist: Seit Juli 2022 hat Patrick Cramer fast zwei Drittel der Institute besucht. Unser Institut war Nummer 54 auf seiner Liste. Begleitet wurde er von Dr. Katja Ketterle, Leiterin der Abteilung Institute der Max-Planck-Gesellschaft, und Dr. Sabine Gieszinger, Institutsbetreuung.


So versammelte sich am Morgen des 24. Januar nach einem gemeinsamen Fototermin das gesamte Institut für eine kurze Ansprache des designierten Präsidenten und eine anschließende Fragerunde.


Cramer sprach von einem Dreiklang der Kernwerte der Max-Planck-Gesellschaft. Zu ersten nannte er die Exzellenz, wobei rein wissenschaftliche Exzellenz nicht genüge. Es ginge auch um die Persönlichkeiten und Personen, um die die Institute der MPG gebaut seien. Das sogenannte Harnack-Prinzip ist wesentlicher Teil der Strategie der Max-Planck-Gesellschaft. Es sei wichtig, um andere herausragende Menschen anziehen zu können. Wichtig sei dazu auch, das Tun der Spitzenforschenden der Öffentlichkeit zu erklären. Als dritten Kernwert schließlich führte er das Wir-Gefühl an.


„Wir alle sind Max Planck“, betonte Cramer während des offenen Austauschs mit den Mitarbeitenden des Instituts. Es sei Aufgabe aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an den Zielen der MPG mitzuwirken. Genauso müssten auch die Ideen aller Mitglieder der „Max-Planck-Familie“ gehört werden. So zeigte der designierte Präsident ein offenes Ohr für die Wünsche, Fragen und Anregungen aller Mitarbeitenden.


Er gab auch auf persönliche Fragen Auskunft. Noch vor drei Jahren habe er sich nicht vorstellen können, seine eigene Forschung gegenüber den neuen Aufgaben zurückzustellen. Seit 2014 ist Cramer Direktor am Göttinger Institut, zuvor war er Professor für Biochemie an der Ludwig-Maximilians-Universität und Direktor des Genzentrums München.


Er hat durch eigene Arbeiten und langjährige Nachwuchsförderung maßgeblich zur Entwicklung der Biowissenschaften beigetragen. So konnte er die dreidimensionale Struktur eines der größten Enzyme im Zellkern, der RNA-Polymerase, aufklären und darauf aufbauend den Transkriptions-Mechanismus entschlüsseln. Mithilfe dieses Kopiervorgangs erstellen lebende Zellen Abschriften ihrer Gene, die dann als Bauanleitung für die Produktion von Proteinen dienen. Kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie machte Cramer mit seiner Gruppe sichtbar, wie das Corona-Virus sein Erbgut kopiert. Darüber hinaus gelang es dem Team aufzuklären, wie die COVID19-Medikamente Remdesivir und Molnupiravir in diesen Kopierprozess eingreifen.


Nun aber, betonte Cramer, nehme er die Herausforderung des neuen Amtes an und sei überzeugt, wie wichtig es sei, die Zukunft der Wissenschaft mitzugestalten und neues Wissen zum Wohle aller Menschen in die Welt bringen.


Im weiteren Verlauf des Besuchs fand neben Gesprächen mit dem Direktorium ein Gruppengespräch mit Vertreter*innen der wissenschaftlichen Mitarbeitenden, IT, Wissenschaftskommunikation und den Gleichstellungsbeauftragten statt. Abschließend gab es in kleinerem Rahmen noch eine Posterpräsentation zu Forschungshighlights des Instituts.


Cramer zeigte sich beeindruckt von der gesellschaft­lichen Relevanz der Forschung am Institut und hob dabei besonders die Forschung zum Über­gang zu nach­haltiger Wirtschaft, zur Unterstützung von Schwellen­ländern oder zu KI und dem Schutz privater Daten hervor. Die Leiterin der Abteilung Institute Katja Ketterle betonte, wie inspirierend die kurzen Einblicke in die Forschung waren, dass das Institut auch in anderen Bereichen ein tolles Team habe und damit eines der besonders feinen, kleinen Institute in der großen MPG wäre.


Wir danken für den Besuch und freuen uns auf weiteren Austausch!