Veranstaltungsbericht  |  15.10.2014

[IP]2 - Intellectual Property in Practice: „EEG-Novelle 2014 - Fluch oder Segen für CleanTech-Innovationen?”

Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Experten im Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb

Am 1. August 2014 trat die vierte Novelle des "Gesetzes für den Ausbau erneuerbarer Energien", kurz "Erneuerbare-Energien-Gesetz" (EEG), in Kraft. Das EEG regelt die bevorzugte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen ins Stromnetz und garantiert den Erzeugern feste Einspeisevergütungen. Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wurden mit der Neuauflage Schwächen des bisherigen Gesetzes beseitigt und unrealistische Ausbauziele der erneuerbaren Energien angepasst.

Sechs Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutierten am vergangenen 15. Oktober 2014 mit einem rund 50köpfigen sachkundigen Publikum - Banker, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Start-up-Unternehmer und Doktoranden der Ingenieurswissenschaften - auf Einladung des Münchner Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb im Rahmen der Seminarreihe "[IP]2 Intellectual Property in Practice" die möglichen Effekte der EEG-Novelle auf Innovationen im technologischen, unternehmerischen sowie prozessualen Bereich.

Im Rahmen einer thematischen Einführung lobte Regierungsrätin Christina Dörfler vom Referat "Energiepolitische Grundsatzfragen und Energierecht" im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie - sie war kurzfristig für den terminlich verhinderten Referatsleiter Gerd von Laffert eingesprungen - die Novelle und erläuterte die Gründe für dieselbe: Bremsen des starken Anstiegs der EEG-Umlage von 0,2 Cent pro Kilowattstunde (kWh) in 2000, dem Jahr des Inkrafttretens des EEG, auf aktuell 6,24 Cent pro kWh, sowie ein Verfahren der EU-Kommission gegen Deutschland wegen des Verdachts auf unzulässige Staatshilfen. Nach Ansicht der Kommission verstoßen die Vergünstigungen für Industriebetriebe mit hohem Stromverbrauch gegen die Prinzipien des fairen Wettbewerbs in Europa. Die wesentlichste Änderung im Rahmen der Anpassung des EEG sei die Beteiligung der Anlageneigentümer an der EEG-Umlage, wobei Altanlagen Bestandschutz genießen und deren Eigentümer von der Beteiligung ausgenommen bleiben. Darüber hinaus gäbe es eine Bagatelle-Regelung, die Photovoltaikanlagen mit einer Maximalleistung von 10 kW und einer maximalen Jahreserzeugung von 10 MWh von der Beteiligung befreit. Frau Dörfler wies abschließend darauf hin, dass die Auswirkungen der Reform erst 2016 spürbar würden.

Urban Windelen, Geschäftsführer vom Bundesverband Energiespeicher, Berlin, moderierte die anschließende Podiumsdiskussion, die von einer allgemeinen Zustimmung zur EEG-Novelle geprägt war. Den Start machte Dr. Werner Schnappauf, Bayerischer Staatsminister a.D. für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, mit einer Assoziation zum Babynahrungsbereich: "Das EEG war das 'Alete' für die erneuerbaren Energien". Zwar führe das EEG dazu, dass Innovationen "auf der Strecke bleiben", da wegen der Förderung kein Druck bestehe, sich über Innovationen Gedanken zu machen. Trotzdem sei das EEG "eher Segen als Fluch", da ohne die feste Förderung die Entwicklung der letzten Jahre im Bereich erneuerbare Energien weder in Deutschland noch international möglich gewesen wäre. Insbesondere China habe durch den Ausbau der Photovoltaikindustrie dafür gesorgt, dass die Kosten für Photovoltaikanlagen stark gefallen seien. In den USA herrsche die Meinung vor, Deutschland sei weltweit der "Pacemaker", der Schrittmacher für die "Marktfähigkeitmachung der erneuerbaren Energien" gewesen. Deutschland habe, anders als andere Länder, einem rückwirkenden Eingriff in die EEG-Umlage widerstanden.

Anschließend kam der Geschäftsführer vom Deutschen CleanTech Institut mit Sitz in Bonn, Philipp Wolff, zu Wort: Das EEG sei "ein ganz wichtiges, 60-70fach kopiertes Erfolgsmodell", das durch Fukushima eine Beschleunigung erfahren habe. Die EEG-Novelle lenke den Fokus und die Investitionsströme "endlich auf andere Bereiche und Themen". Denn Clean Tech(nologies) seien nicht nur umweltfreundliche Energien und Energiespeicherung, sondern es gehörten fünf weitere Leitmärkte dazu: Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Wasserwirtschaft, nachhaltige Mobilität, Rohstoff- und Materialeffizienz sowie Energieeffizienz.

Für Andreas Flamm, Director Regulatory Affairs Europe bei der Münchner Entelios AG, einem Anbieter von Demand Response-Lösungen und virtuellen Kraftwerken zum Management von dezentralen elektrischen Verbrauchern, Speichern und Erzeugern, bedeutet die EEG-Novelle "keinen Kurswechsel", sondern die Richtung bleibe dieselbe, aber "man gucke auch nach links und rechts".

Christoph Dany, bei den Stadtwerken München für energiewirtschaftliche Grundsatzfragen zuständig, äußerte sich als einziger Diskutant ambivalent: "Wir sind mit der EEG-Novelle insgesamt zufrieden. Sie enthält viele richtige Gedanken, die aber zeitlich weit nach hinten geschoben wurden. Außerdem sind ein paar Stolpersteine und Kröten drinnen, die wir schlucken müssen".

Die Schlussworte übernahmen Dr. Werner Schnappauf und Philipp Wolff. Ersterer verwies darauf, dass die zentrale Frage der Energiewende der Netzausbau sei, denn man müsse den im Norden günstig produzierten Windstrom in den energieintensiven Süden, vor allem nach Bayern und Baden-Württemberg, transportieren. Wolff mahnte an, dass sich - wegen des deutschen Perfektionsanspruch es, der hohen Bedeutung von Datensicherheit und Datenschutz in Deutschland sowie der Scheu der Deutschen, moderne Technologien zu implementieren - die US-amerikanischen Verhältnisse mit "smart grids" und "smart homes" nicht ohne weiteres auf Deutschland übertragen ließen.

Die Organisatoren des Abends, Christian Steinle und Alexandru Steininger, wissenschaftlicher Mitarbeiter beziehungsweise wissenschaftliche Hilfskraft am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, zeigten sich mit der Veranstaltung, die mit einem Stehempfang endete, sehr zufrieden: "Wir untersuchen Innovationsprozesse und wollten, dass die Experten Visionen und Szenarien spinnen. Dazu muss man aber die konkreten Auswirkungen der Gesetzesnovelle, die erst ab dem Jahr 2016 erkennbar sein werden, abwarten. Uns ist es jedoch gelungen, mit den Diskutanten über den trockenen Tellerrand des Gesetzes zu schauen und deren Blick für mögliche Auswirkungen der Novelle auf CleanTech-Innovationen zu schärfen".

Auszeichnung  |  14.10.2014

Auszeichnung für die Habilitationsschrift von Rupprecht Podszun

Prof. Dr. Rupprecht Podszun

Die am Max-Planck-Institut entstandene Habilitationsschrift "Wirtschaftsordnung durch Zivilgerichte" von Rupprecht Podszun ist mit einem Roman-Herzog-Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft ausgezeichnet worden. Der Preis wird vom Verband der Bayerischen Wirtschaft und dem Roman Herzog Institut vergeben. In gedruckter Form ist die Arbeit gerade in der Reihe Jus Privatum im Verlag Mohr Siebeck erschienen.

Rupprecht Podszun war von 2007-2012 Wissenschaftlicher Referent am Institut im Team von Prof. Dr. Josef Drexl. Inzwischen wurde Rupprecht Podszun auf einen Lehrstuhl an der Universität Bayreuth berufen, dem MPI ist er als Affiliated Research Fellow weiterhin verbunden. In seiner Habilitationsschrift untersucht er die Frage, wie die Zivilgerichte mit Streitigkeiten umgehen, die in der Folge von Deregulierungs- und Privatisierungsmaßnahmen neu entstanden oder aus dem Bereich des Öffentlichen Rechts in das Privatrecht wanderten. 

Auszeichnung  |  13.10.2014

Fabian Kühnhausen receives "Outstanding Doctoral Student Paper Award"

Fabian Kühnhausen

Fabian Kühnhausen, Research Fellow at the MPI and PhD Candidate at the LMU Munich, received the "Outstanding Doctoral Student Paper Award" for his paper "Financial Innovation and Fragility" from the Eastern Finance Association. He presented the paper at the 2014 Annual Meeting of the Eastern Finance Association in Pittsburgh, USA.In his paper, Fabian Kühnhausen empirically investigates the relationship of innovative activity by financial services firms on their individual stability. Using a unique data set that counts financial innovation in the USA, he can show that financial innovation negatively affects firm stability.The paper is available at SSRN.

Verschiedenes  |  23.07.2014

Erfolgreiches DFG-Projekt EDaWaX geht in zweite Förderphase

EDaWaX ist ein Kooperationsprojekt des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD), des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb, der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). 

Am Projekt beteiligte Forscher des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb sind Dietmar Harhoff, Direktor am Institut und Leiter der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung, und Frank Mueller-Langer, wissenschaftlicher Referent am Institut.


In den Wirtschaftswissenschaften werden empirische Untersuchungen zur Überprüfung und Weiterentwicklung von theoretischen Modellen immer wichtiger. Dies schlägt sich auch in einer steigenden Anzahl von empirischen Beiträgen in Fachzeitschriften nieder, bei denen die Autoren eigene Forschungsdaten erhoben oder externe Datensätze verarbeitet haben. Allerdings gibt es bislang kaum effektive Möglichkeiten, diese Forschungsdaten im Kontext der zugehörigen Zeitschriftenartikel zu replizieren, zu prüfen oder für eine Nachnutzung und zur Unterstützung des wissenschaftlichen Diskurses bereit zu stellen.


Das von der DFG geförderte Projekt EDaWaX stellt sich diesen Aufgaben und verfolgt insbesondere das Ziel, ein publikationsbezogenes Datenarchiv für Fachzeitschriften zu entwickeln.


Im Rahmen des Projekts wurden dabei zunächst die heutigen Herausforderungen, wie sie insbesondere durch fehlende Anreizstrukturen bei der Replikation von Forschungsergebnissen und bei der Mehrfachnutzung von Daten bestehen, systematisch aufbereitet. Parallel dazu wurden bereits existierende technische und organisatorische Lösungen im Kontext von wirtschaftswissenschaftlichen Fachzeitschriften und Datenarchiven analysiert und unter besonderer Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen in Hinblick auf ihre Eignung für die Anforderungen des Projekts EDaWaX untersucht.


Auf Basis der Analyseergebnisse wird nun in einem zweiten Schritt, dessen Förderung jetzt bewilligt wurde, ein Metadatenschema für die Beschreibung und Auszeichnung der Daten entwickelt und ein Regelwerk zur schemakonformen Transformation der Beschreibungen und Daten erstellt.


Weitere Informationen:

EDaWaX II - Weiterentwicklung der Pilotapplikation zu einer integrierten Produktivanwendung für das Forschungsdatenmanagement von wirtschaftswissenschaftlichen Fachzeitschriften

ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften

EDaWaX - European Data Watch Extended

Auszeichnung  |  04.07.2014

Stephan Schrader-Preis ‒ Munich Best Paper Award Entrepreneurship Studies

Am Freitag, den 4. Juli 2014, wurde am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb der Stephan Schrader-Preis ‒ Munich Best Paper Award Entrepreneurship Studies verliehen.

Die diesjährigen Preisträger sind Ulrich Kaiser, Lehrstuhl für Entrepreneurship der Universität Zürich, und Nikolaj Malchow-Møller, Department of Business and Economics, University of Southern Denmark. Prämiert wurde ihr Aufsatz "Is Self-Employment Really a Bad Experience? The Effects of Previous Self-Employment on Subsequent Wage-Employment Wages", erschienen im Journal of Business Venturing (2011). Der Preis wurde überreicht von Dietmar Harhoff, Direktor am Max- Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb und Leiter der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung.


Der Stephan Schrader-Preis ist mit 5000€ dotiert und wird gestiftet von der Entrepreneurship Deutschland Stiftung. Er wird für Publikationen vergeben, die in hochrangigen internationalen Zeitschriften erschienen sind, einen signifikanten Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung im jeweiligen Feld leisten und von hoher praktischer Relevanz sind.


Der Preis wird in Erinnerung an den herausragenden Forscher Prof. Dr. Stephan Schrader verliehen, der 1994 das Institut für Innovationsforschung und Technologiemanagement (INNO-tec) der Ludwig-Maximilians-Universität gründete, dieses bis zu seinem Tod 1997 leitete und seinen Schülern und Kollegen stets auch durch seine beeindruckende Persönlichkeit in Erinnerung bleiben wird.


Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch ein wissenschaftliches Komitee. Diesem gehören neben Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D. an: Oliver Alexy (Technische Universität München), Dominique Foray (Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne), Joachim Henkel (Technische Universität München), Eric von Hippel (Massachussetts Institute of Technology), Holger Patzelt (Technische Universität München), Ammon Salter (University of Bath) und Achim Walter (Universität Kiel).


Im Rahmen der Veranstaltung "Munich Best Paper Awards" erfolgte gleichzeitig die Verleihung des Theo Schöller-Preises - Munich Best Paper Award in Innovation Management Studies, überreicht von Joachim Henkel, Dr. Theo Schöller-Stiftungslehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement der Technischen Universität München. Ausgezeichnet wurde Katja Rost, Soziologisches Institut der Universität Zürich, für ihren Artikel "The Strength of Strong Ties in the Creation of Innovation", erschienen in Research Policy (2011).


Weitere Informationen:

Prof. Dr. Katja Rost, Soziologisches Institut der Universität Zürich

Dr. Theo Schöller-Stiftungslehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement, Technische Universität München

Auszeichnung  |  10.04.2014

Scholarship Holder Ma Li’s Doctoral Thesis Earns “2013 Excellent Doctoral Thesis in IP law in China” Award

Ma Li

Scholarship Holder Ma Li's doctoral thesis "Study on performers' rights legal systems" was one of three PhD theses this year to earn a "2013 Excellent Doctoral Thesis in IP Law in China" award. This thesis competition was organized by the Intellectual Property Law Publisher of China which is affiliated with the State Intellectual Property Office of the P.R.C. and is a top 100 publisher in China. This is the 6th year of this award, which is aimed to promote the development of intellectual property law in China and to cultivate more talented intellectual property law researchers. PhD theses in the field were selected from across China and reviewed by 15 leading intellectual property law professors from top universities and intellectual property research centers. The winners have the opportunity to publish their doctoral theses for free in a serial of excellent IP law doctoral theses from the Intellectual Property Law Publisher of China.

Ma Li's doctoral thesis, "Study on performers' rights legal systems",is the first thesis in the field of intellectual property doing systematic research on performers' rights. Her doctoral thesis was focused on both the international experiences regarding the protection of performers' rights and special issues for China against the background of the new international "Beijing Treaty on Audiovisual Performances" and the third revision of China's copyright law. She earned her PhD from Renmin University of China in 2013 and was supervised by Professor Wu Handong, who is the director of Center for Studies of Intellectual Property Rights in Zhongnan University of Economics and Law, the former president of Zhongnan University of China, and was named one of the " Global 50 Most Influential People in IP" in 2009 and 2011 by Managing Intellectual Property (MIP).

Ma Li spent one year, from Sep. 2011 to Aug. 2012, in the Max Planck Institute to write her doctoral thesis as a visiting student. During her year with the Max Planck Institute, her thesis benefited from the rich materials and expert advice available here, especially from Prof. Dietz and Prof. Hilty. Ma Li is currently continuing her research on audiovisual performers' right in the institute as a scholarship holder supervised by Prof. von Lewinski, focusing on "Balancing Interests in the Protection of Audiovisual Performers' Rights".

Veranstaltungsbericht  |  24.03.2014

XVIIIth [IP]² Seminar: Dr Jörn Erselius (Max Planck Innovation GmbH), March 2014

Dr Jörn Erselius (Max Planck Innovation GmbH), March 2014

On March 24, 2014, Dr. Jörn Erselius was the speaker in the eighteenth [IP]² seminar on "Technology Transfer between Basic Science and Industry". As the Managing Director of Max Planck Innovation GmbH, the technology transfer agency of the Max Planck Society, Dr. Erselius spoke about the challenges encountered at the interface of academia and business. He furthermore elaborated on the services his agency offers in response to these challenges. These services range from the support in filing, managing, and litigating patents to networking as well as assisting in the process of founding start-up and spin-off companies. After his very interesting and practice-oriented presentation, many of the attending researchers and guests took advantage of the opportunity and engaged in a lively discussion. [IP]²

Verschiedenes  |  21.03.2014

Call for Papers - 9th Annual Conference of the EPIP Association: Improving Innovation Systems

Von 4.- 5. September 2014 findet in Brüssel, unterstützt von der Europäischen Kommission, die 9. Jahreskonferenz der wissenschaftlichen Vereinigung EPIP (European Policy for Intellectual Property) statt. 

Wissenschaftler und Fachleute mit Interesse für wirtschaftliche, rechtliche, politische sowie Managementaspekte des Immaterialgüterrechts sind zur Teilnahme eingeladen. Die Konferenz untersucht, wie IP-Systeme in Europa Wachstum und Innovation fördern können.


Die EPIP ist eine internationale, unabhängige und interdisziplinäre Non-Profit-Vereinigung von Wissenschaftlern, die aus einem von der Europäischen Kommission in den Jahren 2003 bis 2005 geförderten Netzwerk hervorgegangen ist. Dietmar Harhoff und Reto M. Hilty, Direktoren am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, sind Mitglieder des Vorstandes der EPIP. Zielsetzung der Vereinigung ist es, führende europäische Plattform für die Analyse und Diskussion von IP-Systemen und Immaterialgütern zu sein; die Forschung bezüglich wirtschaftlicher, rechtlicher, sozialer und historischer Aspekte des Immaterialgüterrechts auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zu fördern; sowie einen Beitrag zu leisten zu Ideen, Konzepten und Diskussionen, die Innovation, Produktivität und Wachstum in Europa und darüber hinaus fördern.

Verschiedenes  |  10.03.2014

Call for Papers - Munich Conference on Innovation and Competition (MCIC 2014)

Von 23. bis 25. Juni 2014 findet die gemeinsam vom Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb und dem Center for Law & Economics der ETH Zurich organisierte Munich Conference on Innovation and Competition (MCIC 2014) statt.

Die Konferenz ermöglicht ausgewählten Nachwuchswissenschaftlern aus den Bereichen Rechts- und Wirtschaftswissenschaften einen intensiven Austausch über ihre wissenschaftliche Arbeit. Mehrere renommierte Professoren aus den Fachbereichen Rechts- und Wirtschaftswissenschaften von europäischen und US-amerikanischen Universitäten liefern Feedback zu den Forschungsprojekten.

Verschiedenes  |  26.02.2014

Übergabe des Jahresgutachtens 2014 der Expertenkommission Forschung und Innovation

Kommission fordert weitere Verbesserungen für Exzellenz in Forschung und Innovation

Prof. Dr. Christoph Böhringer, Prof. Dr. Uschi Backes-Gellner, Prof. Dr. Dominique Foray. Foto: Steffen Weigelt

Am Mittwoch, den 26.2.2014, hat die unabhängige Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) unter Vorsitz von Professor Dietmar Harhoff, Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundeskanzleramt das Jahresgutachten 2014 vorgelegt.


Die Kommission würdigt die Fortschritte der vergangenen Legislaturperiode, hält aber die in der Koalitionsvereinbarung nun vorgelegten Ziele für wenig ambitioniert. Der Koalitionsvertrag der Regierungsparteien gebe an einigen Stellen Anlass zur Befürchtung, dass Investitionen in Forschung und Innovation in den Hintergrund treten werden. So enttäusche der Vertrag, weil er wesentliche Konzepte, die in den Wahlprogrammen der einzelnen Regierungsparteien enthalten sind, nicht aufnimmt. Dazu gehören vor allem die Korrektur der Föderalismusreform sowie die steuerliche FuE-Förderung. An anderen Stellen benennt der Koalitionsvertrag sehr wohl wichtige Herausforderungen und schlägt auch geeignete Maßnahmen vor, etwa im Bereich der Förderung von Startups und der Rahmenbedingungen von Wagniskapital. Im Bericht macht die Kommission detaillierte Vorschläge für eine Reihe von Politikbereichen.


Weiterentwicklung der Pakte

Die Expertenkommission weist darauf hin, dass in kurzer Zeit ein Maßnahmenbündel zu entwickeln sei, das die Hochschulen und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen (AUF) auch nach Auslaufen des Hochschulpakts, der Exzellenzinitiative sowie des Pakts für Forschung und Innovation weiter unterstützt. Dahingehende Handlungsempfehlungen beinhalten, die Grundfinanzierung der Hochschulen zu stärken und institutionelle Förderung durch den Bund wieder zuzulassen; kurzfristig die DFG-Programmpauschale anzuheben und mittelfristig für alle öffentlich geförderten Projekte Vollkostenfinanzierung zu gewähren; Betreuungsrelationen und Lehrverpflichtungen der Hochschulprofessoren auf international wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen sowie die leistungsstärksten Hochschulen im Bereich der Spitzenforschung besonders zu fördern.


Deutschland verliert zu viele seiner Spitzenforscher

Die Expertenkommission warnt, dass die besten deutschen Wissenschaftler ins Ausland gehen - und viele nicht zurückkommen. Für Spitzenforscher sei das deutsche Forschungssystem trotz der Fortschritte der letzten Jahre immer noch nicht attraktiv genug. Darunter leide die Forschungsqualität in Deutschland, heißt es im aktuellen Gutachten der EFI. Die Experten fordern die Politik auf, das deutsche Wissenschaftssystem an der Spitze noch wettbewerbsfähiger zu machen und eine gute Grundfinanzierung und exzellente Projektfinanzierung für die öffentliche Forschung sicherzustellen, um mehr Spitzenforscher nach Deutschland zu holen. Deutschland muss sich stärker bemühen, internationale Talente zu gewinnen und insbesondere die besten jungen Wissenschaftler in der Doktoranden- und PostDoc-Phase nach Deutschland zu holen und zu halten. Die Einwanderungsregelungen für ausländische Forscher und ihre Familien sollten deutlich erleichtert werden.


Dringender Verbesserungsbedarf für hochschulmedizinische Forschung in Deutschland

Deutschland verfügt über leistungsfähige hochschulmedizinische Standorte, aber keiner dieser Standorte nimmt eine internationale Spitzenposition ein. Zu diesem Ergebnis kommt die Expertenkommission Forschung und Innovation in ihrem aktuellen Gutachten. Um die Hochschulmedizin in Deutschland zu stärken, sollte die Forschung räumlich deutlicher konzentriert werden. Für systematische Mehrbelastungen der Hochschulklinika sollte ein Ausgleich geschaffen werden. Zudem fordert die Expertenkommission, die Arbeitsbedingungen an den Hochschulklinika für Nachwuchswissenschaftler attraktiver zu gestalten.


EEG fördert weder Klimaschutz noch Innovationen

Die Expertenkommission kommt in ihrem Gutachten zu dem Schluss, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) weder ein kosteneffizientes Instrument für Klimaschutz darstellt noch eine messbare Innovationswirkung entfaltet. Mit diesen beiden Argumenten lässt sich, so die Kommission, eine Fortführung des EEG also nicht rechtfertigen. Im Vorjahresgutachten hatte die Kommission bei den erneuerbaren Energien bereits ein massives Missverhältnis zwischen Nachfrageförderung und FuE-Förderung konstatiert und sich dafür ausgesprochen, dieses Verhältnis zugunsten der FuE-Förderung zu korrigieren.


Die Expertenkommission Forschung und Innovation wurde 2006 eingerichtet. Sie leistet wissenschaftliche Politikberatung für die Bundesregierung und legt regelmäßig Gutachten und Empfehlungen zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands vor. Als Mitglieder gehören der Kommission neben dem Vorsitzenden Professor Dietmar Harhoff an: die stellvertretende Vorsitzende Professor Monika Schnitzer, Leiterin des Seminars für Komparative Wirtschaftsforschung an der LMU, Professor Uschi Backes-Gellner von der Universität Zürich, Professor Böhringer von der Universität Oldenburg, Professor Gerybadze von der Universität Hohenheim sowie Professor Dominique Foray von der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne.


Nähere Informationen unter e-fi.de.