Silke von Lewinski, Senior Research Fellow am max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb und außerordentliche Professorin an der Universität Zagreb
Personalie  |  27.07.2020

Außerordentliche Professur an der Universität Zagreb für Silke von Lewinski

Die Expertin für europäisches, internationales und vergleichendes Urheberrecht, Silke von Lewinski, ist Außerordentliche Professorin an der Universität Zagreb geworden.

Silke von Lewinski, Senior Research Fellow am max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb und außerordentliche Professorin an der Universität Zagreb
Silke von Lewinski ist Außerordentliche Professorin an der Universität Zagreb geworden

Silke von Lewinski, Senior Research Fellow am Institut, wurde zur Außerordentlichen Professorin an der Rechtsfakultät der Universität Zagreb ernannt. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind das europäische, internationale und vergleichende Urheberrecht, einschließlich der Herausforderungen neuer Technologien. Ihre Tätigkeit am Münchner Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb wird sie weiter ausüben.


Silke von Lewinski ist Autorin und Mit-Autorin mehrerer Standardwerke, unter anderem der Monographie „International Copyright Law and Policy” (Oxford/OUP 2008, Chines. Ausg. 2017) und der Kommentare „European Copyright Law: A Commentary” (mit Walter, Oxford/OUP 2010) und „The WIPO Treaties on Copyright” (mit Reinbothe, 2. Aufl. 2015, OUP). Ihre zahlreichen Veröffentlichungen sind in mehr als 15 Sprachen erschienen. Zudem ist sie Präsidentin der ALAI (Association Littéraire et Artistique Internationale) Deutschland und Vizepräsidentin der ALAI.


Neben der Lehre am Munich Intellectual Property Law Center (MIPLC) arbeitete Silke von Lewinski als Gastprofessorin und Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten, etwa in Paris (Panthéon-Sorbonne, Sud), Toulouse, Madrid, Quebec, Montreal, Melbourne, Wuhan und Peking. Sie war zudem First Walter Minton Visiting Scholar an der Columbia University School of Law in New York, First Distinguished Visitor to the IP Research Institute of Australia und Hosier Distinguished Visiting IP Scholar an der DePaul University in Chicago.  


Als Rechtsexpertin der Europäischen Kommission entwarf Silke von Lewinski den Vorschlag für die Vermietrechts-Richtlinie und war Mitglied der EG-Delegation bei der Diplomatischen Konferenz der WIPO 1996 (Ergebnis: WCT, WPPT). Bei den Diplomatischen Konferenzen 2012 (Ergebnis: Vertrag von Peking) und 2013 (Ergebnis: Vertrag von Marrakesch) war sie Stellvertretende Delegationsleiterin für Deutschland. Seit 1995 war sie leitende Rechtsexpertin für Regierungen der mittel- und osteuropäischen sowie früheren Sowjetischen Staaten zu deren Urheberrechtsgesetzen. Insbesondere beriet sie 2003 die kroatische Regierung zum Urheberrecht, um den Weg zu deren EU-Beitritt zu ebnen.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Schricker
Personalie  |  25.06.2020

Zu Ehren von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Schricker zum 85. Geburtstag

Am 25. Juni feierte Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Schricker die Vollendung seines 85. Lebensjahres. Er hat in den über 30 Jahren seiner aktiven Zeit als Direktor des damaligen Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Patent-, Urheber- und Wettbewerbsrecht ganz wesentlich zur Entwicklung des Immaterialgüterrechts beigetragen.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Schricker
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Schricker
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Schricker (rechts) nimmt die ihm zur Emeritierung gewidmete Festschrift von Prof. Dr. Dres. h.c. Joseph Straus entgegen.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Schricker (rechts) nimmt die ihm zur Emeritierung gewidmete Festschrift von Prof. Dr. Dres. h.c. Joseph Straus entgegen.

Wegweisend waren seine Arbeiten zum Recht gegen den unlauteren Wettbewerb, die die europäische Harmonisierung vorantrieben. Der von ihm begründete und bis heute wissenschaftlich führende „Schricker-Kommentar“ gehört zum Handwerkszeug eines jeden deutschen Urheberrechtlers. Rechtspolitisch ging es dem Jubilar, der dieses Jahr zugleich sein goldenes Dienstjubiläum als wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft begeht, besonders um den Schutz des Schwächeren im Recht. So förderte er die Verbraucherorientierung im Lauterkeitsrecht und bereitete als Mitautor des sogenannten Professorenentwurfs den Weg für das deutsche Urhebervertragsrecht.


Gerhard Schricker inspirierte zahlreiche Schüler, die heute in Wissenschaft und Praxis führende Positionen einnehmen. Zu seinen großen Verdiensten gehört auch, dass er das Institut durch schwierige Zeiten geführt und es für die Zukunft unter neuer Leitung vorbereitet hat. Besonders dafür gebührt Gerhard Schricker der Dank des heutigen Kollegiums des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb.


Eine ausführliche Würdigung durch seinen Schüler Ansgar Ohly findet sich im Juni-Heft der GRUR International oder unter diesem Link.

Personalie  |  03.03.2020

Professur für Digitale Transformation an der Universität der Bundeswehr München für Frank Mueller-Langer

Frank Mueller-Langer, Affiliated Research Fellow am Institut und nunmehr Professor an der Fakultät für Betriebswirtschaft der Universität der Bundeswehr München, beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit den Auswirkungen der digitalen Transformation auf Unternehmen, Märkte und die Gesellschaft.

Frank Mueller-Langer. Foto: UniBw

Seine Arbeitsbereiche sind insbesondere Digitale Ökonomie, Innovationsforschung und Datenökonomie.


Vor der Berufung an die Universität der Bundeswehr München war Frank Mueller-Langer  als Wirtschaftswissenschaftler am Joint Research Centre der EU-Kommission (Abteilung für Digitale Ökonomie) in Sevilla und Senior Research Fellow am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb in der Abteilung Innovation and Entrepreneurship Research unter der Leitung von Dietmar Harhoff tätig. Frank Mueller-Langer arbeitete als Gastwissenschaftler an den renommierten US-Universitäten UC Berkeley und Columbia ebenso wie an der University of Canterbury in Neuseeland. Heute ist er dem Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb als affilierter Wissenschaftler weiterhin eng verbunden.


Frank Mueller-Langer ist Autor zahlreicher Aufsätze in renommierten, internationalen Fachzeitschriften. Seine Aufsätze umfassen ein breites Themenspektrum und wurden mehrfach international ausgezeichnet und gefördert, z.B. mit dem Best Paper Award der Zeitschrift Review of Economic Research on Copyright Issues, sowie durch die Sloan Foundation, das Tilburg Law and Economics Center und die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Derzeit bearbeitet er eine Studie zu geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden auf Online-Arbeitsmärkten.


Weiterführende Informationen:

Zur Meldung der Universität der Bundeswehr München

Zur persönlichen Seite von Frank Mueller-Langer

Zur neuesten Publikation von Frank Mueller-Langer

Professor Josef Drexl, Geschäftsführender Direktor beim Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb
Personalie  |  17.12.2019

Josef Drexl übernimmt Geschäftsführung des Instituts

Turnusmäßiger Wechsel der Geschäftsführung: Zum 1. Januar 2020 wird Josef Drexl Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb.

Professor Josef Drexl, Geschäftsführender Direktor beim Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb
Josef Drexl wird zum 1. Januar Geschäftsführender Direktor des Instituts

Er folgt damit auf Reto M. Hilty, der die Geschäftsführung des Instituts seit 2017 innehatte, und wird die Funktion für zwei Jahre ausüben. Josef Drexl ist seit 2002 Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb. Er war bereits in den Jahren 2009/2010 und 2013/2014 Geschäftsführender Direktor.


Josef Drexl dankt Reto Hilty für dessen unermüdlichen Einsatz für alle Belange des Instituts. Reto Hilty habe die vergleichende Evaluierung des Instituts im Jahre 2018 mit großen Geschick vorbereitet und begleitet sowie diese zu einem positiven Ergebnis geführt. Unter seiner Geschäftsführung waren zahlreiche Herausforderungen zu bestehen und die ersten Weichen für die weitere Zukunft des Instituts zu stellen. Josef Drexl freut sich, auf das von Reto Hilty Erreichte aufbauen zu können.

Joseph Straus - Foto: Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb
Personalie  |  14.12.2018

Joseph Straus wird 80

Das Institut gratuliert seinem früheren Direktor zum 80. Geburtstag. Joseph Straus zählt zu den herausragenden Forscherpersönlichkeiten im Bereich des Immaterialgüterrechts und engagiert sich vor allem im Bereich des Patentrechts.

Joseph Straus - Foto: Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb
Joseph Straus - Foto: Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb

Am 14. Dezember feiert Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Joseph Straus seinen 80. Geburtstag. Seit Jahrzehnten gehört er zu den international führenden und angesehensten Forscherpersönlichkeiten des Immaterialgüterrechts mit deutlichem Schwerpunkt im Patentrecht. 


Nach Abschluss seines juristischen Studiums an der Universität Ljubljana im Jahre 1962 führte es Straus nach München. Als erster Doktorand von Friedrich-Karl Beier promovierte er 1968 an der Universität München mit seiner Dissertation „Das Wettbewerbsrecht in Jugoslawien“. 1977 übernahm Straus das Jugoslawien-Referat am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Patent-, Urheber- und Wettbewerbsrecht unter dessen damaligen Direktor Friedrich-Karl Beier. Nach seiner Habilitation an der Universität Ljubljana im Jahre 1986 wurde er dort zum Titularprofessor für das Fach Immaterialgüterrecht ernannt. Mit Beginn der 1990er Jahre unterrichtete Joseph Straus auch an der Juristischen Fakultät der Universität München, wo er als Honorarprofessor bis in die Gegenwart hinein eine große Zahl von Doktoranden zur Promotion führt.


Seinen weltweiten wissenschaftlichen Ruf erwarb sich Joseph Straus in erster Linie durch seine intensive Forschungstätigkeit zu zukunftsweisenden, vor allem patentrechtlichen Themen am Max-Planck-Institut. 2001 wurde er dort zum Direktor berufen – neben dem bisherigen Direktor Gerhard Schricker. 


Im Rahmen der Geschäftsführung des neu aufgestellten Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht in den Jahren 2003 und 2004 oblag ihm nicht nur die Aufgabe, das Institut auf neue Herausforderungen auszurichten. Er übernahm auch die verantwortungsvolle und anspruchsvolle Aufgabe, mit dem Munich Intellectual Property Law Center (MIPLC) einen international führenden Master-Studiengang im Immaterialgüterrecht aufzubauen. In enger Zusammenarbeit mit der Universität Augsburg, der Technischen Universität München sowie der George Washington University in Washington, D.C., leitete er das MIPLC bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst für das Institut im Jahre 2008.

Dass dieser einjährige Studiengang nunmehr seit über 15 Jahren nicht nur erfolgreich durchgeführt werden kann, sondern – nicht zuletzt dank eines weltumspannenden Netzwerks von über 300 Alumni – auch über enorme internationale Leuchtkraft verfügt, ist ganz wesentlich Joseph Straus mit seinem bewundernswerten Gründerelan und seinem großen strategischen Geschick zu verdanken.


Sich auf ein beschauliches Altenteil und in das Private zurückzuziehen, ist nicht die Sache von Joseph Straus. Er publiziert vielfältig und ist unvermindert als Redner auf wissenschaftlichen Tagungen in der ganzen Welt gefragt. Unter den vielen ausländischen Forschungs- und Lehraufenthalten, Beraterfunktionen in internationalen Organisationen, Tätigkeiten in wissenschaftlichen Organisationen und Gesellschaften seien pars pro toto seine Gastprofessuren an der Cornell Law School (1989-1998), der University of Toronto (2005), der George Washington University in Washington, D.C. (2001 bis heute) sowie an der Tsinghua-Universität in Shanghai (2015 bis 2017) und seine Ernennung auf eine Forschungsprofessur (2011 bis 2016) an der University of South Africa (UNISA) hervorgehoben.


Seit 1995 ist Joseph Straus korrespondierendes Mitglied der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste und seit 2001 Mitglied der Academia Europea. Außerdem wirkte Joseph Straus als Mitherausgeber der GRUR Int. und als Präsident der International Association for the Advancement of Teaching and Research in Intellectual Property (ATRIP, 1993-1995), als langjähriger Vizepräsident und Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses der GRUR, als Mitglied und schließlich als Vorsitzender des Programmausschusses der AIPPI sowie als Vorsitzender der Human Genome Organisation (HUGO). Sein wissenschaftlicher Rat wurde von der OECD, der WIPO, der UNCTAD, dem Europäischen Patentamt, dem deutschen Bundesjustizministerium und dem Juristischen Dienst des Deutschen Bundestages ebenso nachgefragt wie von der Europäischen Kommission – von letzterer u.a. als Mitglied der Expert Group on Biotechnological Inventions.


Aus seinen wissenschaftlichen Ehrungen ragt vor allem die Verleihung des Wissenschaftspreises des Stifterverbandes der Deutschen Wissenschaft im Jahre 2000 hervor. Der Titel eines Ehrendoktors wurde ihm sowohl von der Universität Ljubljana (2001) als auch der Universität Kragujevac (2003) verliehen. Außerdem bedachten ihn die Universität von Xiamen, die Huangzhong University for Sciency and Technology (HUST) in Wuhan sowie der Tongji-Universität in Schanghai mit dem Titel eines Honorarprofessors. Joseph Straus ist Träger des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland (2005) sowie des Slowenischen Verdienstordens (2010).


Das Institut würdigte seinen ehemaligen Direktor mit einer Sonderveranstaltung im Patentrechtszyklus und anschließendem Empfang am 18. Dezember. Als Redner konnten enge Weggefährten gewonnen werden:  Prof. Dr. Rudolf Kraßer, Dr. Rainer Moufang, Prof. Dr. Bojan Pretnar und Wolrad Prinz zu Waldeck und Pyrmont äußerten sich zu besonders bedeutsamen Themen des Immaterialgüterrechts, die auch Straus‘ Forschungsarbeit bis heute prägen.

Aktualisiert am 19.12.2018

Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI)
Personalie  |  05.07.2018

Wiederberufung von Dietmar Harhoff in die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI)

Prof. Dietmar Harhoff, Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb in München und Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wurde nach Ablauf seiner Berufungsperiode von Bundesministerin Anja Karliczek erneut in die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) berufen.

Laut Beschluss der Bundesregierung über die Einrichtung der Expertenkommission Forschung und Innovation erfolgt die Berufung der Kommissionsmitglieder vom Bundesministerium für Bildung und Forschung nach Zustimmung der Bundesregierung.

Die Expertenkommission Forschung und Innovation wurde 2006 eingerichtet. Sie leistet wissenschaftliche Politikberatung für die Bundesregierung und legt regelmäßig Gutachten und Empfehlungen zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands vor.

Dietmar Harhoff ist seit der Konstituierung im Jahr 2007 Vorsitzender der EFI und hat sich bereit erklärt, diese Position ein weiteres Mal zu übernehmen. 


Neu berufen wurde gleichzeitig Prof. Dr. Katharina Hölzle, Inhaberin des Lehrstuhls für Innovationsmanagement und Entrepreneurship an der Universität Potsdam. Ihre Forschungsinteressen umfassen u.a. die Umsetzung von Innovationen in Unternehmen, Geschäftsmodellinnovationen, Digitalisierung und Strategic Foresight. Als weitere Mitglieder gehören der Kommission an: die stellvertretende Vorsitzende Professor Monika Schnitzer von der LMU, Professor Uschi Backes-Gellner von der Universität Zürich, Professor Böhringer von der Universität Oldenburg sowie Professor Uwe Cantner von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.


Nähere Informationen unter http://www.e-fi.de.

Foto von Marco Botta
Personalie  |  13.06.2018

Marco Botta im Wirtschaftsrecht habilitiert

Marco Botta, wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, ist vom italienischen Ministerium für Bildung und Forschung im Bereich Wirtschaftsrecht habilitiert worden.

Foto von Marco Botta

Persönliche Seite von Marco Botta

Personalie  |  12.07.2017

Trauer um Prof. Dr. Dres. h.c. Arnold Picot

Wir trauern um Prof. Dr. Dres. h.c. Arnold Picot, der am 9. Juli 2017 plötzlich und unerwartet verstorben ist.

Arnold Picot war Emeritus der Fakultät für Betriebswirtschaft der Ludwig-Maximilians-Universität, wo er seit 1987 gelehrt und geforscht hatte. Er war ein enger Freund unseres Instituts und Förderer der interdisziplinären Zusammenarbeit. Arnold Picot war Mitinitiator der vor zehn Jahren ins Leben gerufenen International Max Planck Research School for Competition and Innovation (IMPRS-CI), die einen wichtigen ersten Schritt zur Einrichtung der heutigen wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb darstellt. Darüber hinaus war er engagierter Betreuer zahlreicher Doktoranden. Im Jahr 2014 wurde er zum Mitglied unseres Fachbeirates berufen.
 

Das Institut verliert mit Arnold Picot einen unersetzlichen Kollegen und großartigen Menschen. Wir werden ihn schmerzlich vermissen und in dankbarer Erinnerung behalten.
 

Personalie  |  15.12.2016

Turnusgemäßer Wechsel der Geschäftsführung zum 1. Januar 2017

Zum 1. Januar 2017 übernimmt Reto M. Hilty, Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, turnusgemäß die Geschäftsführung des Instituts.

Prof. Dr. Reto M. Hilty

Er folgt in dieser Funktion auf Dietmar Harhoff, der seit 2015 geschäftsführender Direktor war, und wird die Funktion für drei Jahre ausüben.

Personalie  |  12.03.2015

In Memoriam Prof. Wolfgang Fikentscher

Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Fikentscher

Prof. Wolfgang Fikentscher, auswärtiges wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, ist am 12. März im Alter von 86 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalles gestorben.

Wolfgang Fikentscher zählte seit mehreren Jahrzehnten zu den großen Persönlichkeiten der deutschen Rechtswissenschaft mit internationaler Strahlkraft. Nach einem Studium in Erlangen und München führte ihn sein beruflicher Lebensweg als ordentlichen Professor über die Universitäten Münster und Tübingen an die Münchener Juristische Fakultät. Neben seiner Funktion als auswärtiges wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb war er Vorsitzender der Kommission für kulturanthropologische Studien an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Dem Münchner Büro des Gruter Institute for Law and Behavioral Research stand er als Direktor vor. Seine internationalen Erfahrungen reichen von einem LL.M.-Studium an der University of Michigan in Ann Arbor zu Gastprofessuren und Fellowships an der Georgetown University, in Ann Arbor, Yale, Nanjing, am Netherlands Institute of Advanced Study, am Santa Fe Institute und nicht zuletzt an der University of California (Berkeley), wo er noch mehrere Jahre nach seiner Emeritierung in München das Fach Rechtsanthropologie lehrte. Ausgezeichnet wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Universität Zürich, dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, dem Bayerischen Verdienstorden sowie dem Max-Planck-Forschungspreis für seine rechtsanthropologischen Forschungen mit seinem Freund Robert Cooter.

Wolfgang Fikentscher hat viele Nachwuchswissenschaftler aktiv gefördert. Mit seinen Visionen und seinem Ideenreichtum bereicherte er das Denken zahlreicher Schüler und Doktoranden. Bis zu seinem Tode war ihm stets am Austausch mit den vielen Stipendiaten und Gastwissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb gelegen.

Wolfgang Fikentscher als Zivilrechtler, Wirtschaftsrechtler, Methodenlehrer und Rechtsanthropologen zu beschreiben, würde seinem Werk nur unzureichend gerecht. Dieses besticht nicht nur durch seine (inter)disziplinäre Breite, sondern vor allem durch eine ungeheure visionäre Kraft. Seine zentralen Veröffentlichungen eilten regelmäßig seiner Zeit voraus.

Dies gilt auch für jene Projekte, die er im Rahmen des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb durchführte. In der Überzeugung, dass das Immaterialgüterrecht einer Flankierung durch die Wettbewerbsordnung bedarf, betreute er über lange Jahre das Kartellrecht am Institut. Zu seinen großen Leistungen gehören diesbezüglich vor allem sein zweibändiges Lehrbuch zum Wirtschaftsrecht, das auch in die chinesische Sprache übersetzt wurde, sowie vor allem seine Zusammenarbeit mit der UNCTAD in Bezug auf die Entwicklung eines internationalen Kartellrechts und schließlich der auf seine Initiative durch eine internationale Wissenschaftlergruppe ausgearbeitete Text für ein internationales kartellrechtliches Abkommen („Draft International Antitrust Code“) aus dem Jahre 1993. Dieser sogenannte „Munich Code“ entsprang der Überzeugung, dass auch das WTO-System letztlich bindende kartellrechtliche Regeln braucht.

Nach seiner Emeritierung schlug Wolfgang Fikentschers Herz vor allem für die Rechtsanthropologie. Das darin zum Ausdruck kommende Streben, stets auch das Wirtschaftsrecht vom Individuum, seiner Freiheit und kulturellen Verwurzelung aus zu denken, steht für den Humanisten Wolfgang Fikentscher. Seine Überzeugung, dass auch die Wirtschaft Regeln unterliegen muss, die sicherstellen, dass die Wirtschaft dem Menschen dient und nicht umgekehrt, findet infolge der jüngeren Banken- und Wirtschaftskrise wieder breite Zustimmung. An Lösungen zur Bewältigung der Krise hat Wolfgang Fikentscher bis zuletzt gearbeitet.

Das Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb trauert um einen großen Gelehrten, stets hilfsbereiten und äußerst engagierten Kollegen, dessen Offenheit gegenüber neuen Ideen, unterschiedlichsten Kulturen und den Menschen im Besonderen allen unvergesslich bleiben wird. Sein plötzlicher Tod hat uns tief bestürzt; unser Mitgefühl gilt seiner Familie, allen voran seiner Frau Irmgard und seinen Kindern und Enkelkindern.