Mor Bakhoum, Leiter Max Planck Partnergruppe, Max Planck Institut für Innovation und Wettbewerb, Université virtuelle du Sénégal, “Regulation of the data economy in emerging economies”
Verschiedenes  |  12.08.2021

Max Planck Partnergruppe im Senegal gegründet

Die Max-Planck-Gesellschaft hat die Einrichtung einer Max Planck Partner Group als Partner des Instituts an der Université virtuelle du Sénégal in Dakar bewilligt. Ziel der Kooperation ist die gemeinsame Forschung zu Fragen des Datenzugangs und der Regulierung im Kontext nachhaltiger Entwicklung.

Mor Bakhoum, Leiter Max Planck Partnergruppe, Max Planck Institut für Innovation und Wettbewerb, Université virtuelle du Sénégal, “Regulation of the data economy in emerging economies”
Mor Bakhoum wird Leiter der neu gegründeten Max Planck Partnergruppe im Senegal.

Leiter der neuen Max Planck Partnergruppe wird Mor Bakhoum, der von 2009 bis 2018 als Senior Research Fellow am Institut tätig war und dem Institut seither als Affiliated Research Fellow verbunden ist. Darüber hinaus hält Mor Bakhoum am Munich Intellectual Property Law Center (MIPLC) weiterhin den Kurs “Competition Law in Emerging Markets” und betreut Masterarbeiten von Studierenden des MIPLC. Er leitet zudem die Doctoral School der Université virtuelle du Sénégal (UVS).


Der Partnergruppe, die ihren Sitz an der UVS hat, werden neben Mor Bakhoum als Leiter sieben Postdocs, zwei Promovierende und eine wissenschaftliche Assistenz angehören. Gemeinsam mit dem Team am Münchner Institut werden sie zu Fragen der Regulierung der Digitalwirtschaft und des Datenzugangs im Kontext nachhaltiger Entwicklung forschen. Geplant ist, Stellungnahmen und Publikationen zu veröffentlichen sowie Promovierende zu unterstützen, die an der UVS zu den Themen Daten und Digitalwirtschaft forschen. Die Forschungsaktivitäten innerhalb der Partnergruppe stehen in enger Verbindung mit dem Forschungsprojekt “Regulation of the data economy in emerging economies” des Instituts.


Die Max Planck Partnergruppen sind ein Instrument der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung von Nachwuchsforschenden in Ländern, die über wissenschaftliches Entwicklungspotenzial verfügen. Voraussetzung für die Einrichtung einer Partnergruppe ist, dass herausragende Nachwuchsforschende im Anschluss an eine Tätigkeit an einem Max-Planck-Institut in ihr Herkunftsland zurückkehren und dort an einem Thema weiterforschen, welches auch im Interesse des zuvor gastgebenden Instituts ist. Derzeit gibt es weltweit mehr als 70 solcher Partnergruppen.

Verschiedenes  |  28.07.2021

Call for Papers – RISE4 Workshop

Forscherinnen und Forscher, die beim “4th Research on Innovation, Science and Entrepreneurship Workshop” ein Paper präsentieren möchten, sind eingeladen, dieses bis zum 30. September 2021 einzureichen.

Bereits zum vierten Mal wird die zweitägige Veranstaltung von Promovierenden und Postdocs der Abteilung Innovation and Entrepreneurship Research unter der Leitung von Dietmar Harhoff organisiert, um jungen Forschenden die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeiten vorzustellen.


Ziel des RISE4 Workshops am 6./7. Dezember 2021 ist, eine ausgewählte Anzahl herausragender Forschungsarbeiten von Promovierenden und Junior Postdocs eingehend zu diskutieren, Feedback zu geben sowie sich mit Kolleginnen und Kollegen anderer Forschungsinstitutionen zu vernetzen.


Keynote Speaker des RISE4 Workshops ist Catherine Tucker (MIT & NBER).


Bitte senden Sie Ihre Einreichungen als PDF an rise_workshop(at)ip.mpg.de.


Zum Call for Papers

Zur RISE4 Workshop Website

Verschiedenes  |  21.07.2021

Ökonomische Konsequenzen der Coronavirus-Pandemie – Diagnosen und Handlungsoptionen

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina legt in einer neuen Stellungnahme eine Analyse der wirtschafts- und sozialpolitischen Situation in Deutschland angesichts neuartiger Herausforderungen durch die Pandemie vor und leitet daraus mögliche Vorgehensweisen ab, um den anstehenden Strukturwandel zu bewältigen. Dietmar Harhoff war als Experte beteiligt und widmete sich Fragen rund um Strukturwandel und Wirtschaftswachstum sowie nach der Leistungsfähigkeit staatlicher Organisationen.

In vier Themenblöcken werden dabei zunächst Diagnosen des Status quo vorgelegt, bevor anschließend spezifische politische Handlungsoptionen vorgestellt werden. Dabei gibt die Stellungnahme unter anderem Antworten auf folgende Fragen:


  • Wirkungen der Pandemie auf den wirtschaftlichen Strukturwandel: Unter welchen Bedingungen können vorhandene Wachstumspotentiale gehoben werden? 
  • Mögliche Folgen der Pandemie für die Verteilung von Wohlstand und die soziale Ungleichheit: Wie können Entscheidungsträger reagieren in den Bereichen Bildung und Weiterbildung, Förderung der Geschlechtergerechtigkeit und der Ausgestaltung des Netzes der sozialen Sicherung?
  • Grenzen der Leistungsfähigkeit staatlicher Organisationen in der Krise: Was sind ihre Ursachen und wie kann man diese beheben? 
  • Tragfähigkeit der Staatsfinanzen: Welche Reformoptionen gibt es für die nationale Verschuldung? Wie relevant sind Kommunalfinanzen und das Investitionsgeschehen nach der Pandemie? 

Mehr Informationen auf der Website der Leopoldina.


Direkt zur Stellungnahme.

Porträt von Direktor Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D.
Verschiedenes  |  15.07.2021

Dietmar Harhoff im Vorstand des neuen Zentrums für Ethik und Philosophie in der Praxis (ZEPP) an der LMU

Dietmar Harhoff gehört dem Vorstand des neugegründeten Zentrums für Ethik und Philosophie in der Praxis (ZEPP) an der LMU München an.

Porträt von Direktor Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D.
Dietmar Harhoff ist im Vorstand des neugegründeten Zentrums für Ethik und Philosophie in der Praxis (ZEPP) an der LMU München.

Das ZEPP ist eine fakultätsübergreifende Forschungseinrichtung der Ludwig-Maximilians-Universität und hat das Münchner Kompetenzzentrum für Ethik abgelöst. Ziel des ZEPP ist, zur Diskussion und Lösung aktueller gesellschaftlicher Probleme beizutragen, indem es die Forschung und Lehre im Bereich der Ethik koordiniert, fördert und in die Gesellschaft trägt. Dabei dient das ZEPP interfakultär als Verbindungsstelle für herausragende Forschung und Lehre zu anwendungsorientierten Themen der Ethik und praktischen Philosophie. Darüber hinaus soll das ZEPP auch nach außen vernetzend wirken, die Verzahnung von Wissenschaft und normativer Reflexion in der Gesellschaft sichtbar machen und somit die Third Mission-Aktivitäten der LMU komplementieren.


Das ZEPP ist bestrebt, wichtige ethische Fragestellungen in Gesellschaft, Politik und Wissenschaft zu identifizieren und in Forschung, Lehre und öffentlichen Veranstaltungen zu thematisieren. Der gesellschaftliche und technologische Wandel der letzten Jahrzehnte bedeutet für die praktische Philosophie im Allgemeinen ebenso wie für das Feld der philosophischen Ethik im Speziellen einen Epochenwandel. Die ethischen Konsequenzen etwa künstlicher Intelligenz, des Klimawandels oder der Veränderung und Pluralisierung unserer Gesellschaften durch Migration beginnen sich erst in ihrer vollen Tragweite zu zeigen. Dies stellt die Gesellschaft zum einen vor praktische Probleme, da neuartige Konfliktfelder auch neuer, öffentlich begründbarer Lösungen bedürfen. Zum anderen erfordert es auch theoretische Reflexion, da traditionelle Begriffe und Prinzipien der philosophischen Ethik auf ihre Aktualität geprüft und gegebenenfalls modifiziert werden müssen.


Mehr Infos auf der Website des ZEPP.

Cristiane Stülp bei der Arbeit im Serverraum
Verschiedenes  |  25.06.2021

Erste Frau schließt erfolgreich IT-Ausbildung am Institut ab

Cristiane Stülp hat als erste Frau erfolgreich ihre Ausbildung in der IT-Abteilung des Instituts abgeschlossen. Die 25-jährige Brasilianerin ist damit Vorbild für viele junge Frauen, die sich mit ihren Begabungen und Interessen auch in traditionell männlich konnotierten Bereichen der Arbeitswelt verwirklichen möchten. Sie erzählt ihre Geschichte und bestätigt im Interview, wie wichtig für Frauen dabei die Unterstützung auch im privaten Umfeld ist.

Cristiane Stülp bei der Arbeit im Serverraum
Cristiane Stülp bei der Arbeit im Serverraum. Foto: Andreas Kraus

Noch immer sind Frauen in IT-Berufen deutlich unterrepräsentiert. Nur knapp 8 Prozent aller Auszubildenden im Bereich Fachinformatik in Deutschland sind weiblich (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2020). Die IT-Arbeitswelt gilt traditionell als Männerdomäne, obwohl z.B. Programmieren noch in den 1980er Jahren eine typische Frauen-Tätigkeit als Fleißarbeit für Bürokräfte war. Als Ausnahme galt etwa die amerikanische Informatikerin und Computerpionierin Grace Hopper, die ab Mitte der 1940er Jahre mit dem Mark I, dem ersten vollelektronischen Rechner der Welt, an der Harvard University arbeitete.


Dass Politik und Wirtschaft versuchen, Frauen vermehrt für IT-Berufe zu gewinnen, hat auch ökonomische Gründe: Wegen des Fachkräftemangels können freie IT-Stellen nicht mehr besetzt werden. (Quelle: Handelsblatt) Trotzdem haben junge Frauen in der IT-Branche nach wie vor mit Widerständen und Vorurteilen zu kämpfen.


Wir haben Cristiane Stülp nach Ihren persönlichen Erlebnissen auf ihrem Weg zur Fachinformatikerin gefragt und was sie als Vorbild jungen Frauen an Erfahrungen mitgeben würde.


Die junge Brasilianerin mit deutschen Wurzeln betont, dass zu Beginn ihres Weges ein ordentliches Maß an Risikobereitschaft nötig war, um überhaupt nach Deutschland zu gehen. Vorbildhaft war dabei ihre Familie. Gewissermaßen als weibliches Rollenmodell diente ihre ältere Schwester, die in Deutschland ein landwirtschaftliches Praktikum absolviert hatte. Cristiane Stülp hatte zunächst nur ein einjähriges Praktikum geplant – mittlerweile ist sie seit fast fünf Jahren in Deutschland.


Die Fachinformatikerin berichtet, dass ihre Familie in Brasilien einen landwirtschaftlichen Betrieb hat. Jedoch haben die Eltern nie Berufswege mit Erwartungen vorgezeichnet, sondern waren immer offen und unterstützend bezüglich der Berufswünsche ihrer Kinder. Als Erfahrung aus der Landwirtschaft hat sie ihre Durchsetzungsfähigkeit mitgenommen. Sie betont, sie habe keine Angst, als einzige Frau unter Männern zu arbeiten.


Ihr Interesse für die IT wurde auch im privaten Umfeld geweckt und gestärkt. Schon als Mädchen musste sie sich gegenüber ihren Brüdern behaupten, um ihren fairen Anteil an der begrenzten Computerzeit zu bekommen. Ihr Partner, der in der IT-Branche tätig ist, hat sie stets bestärkt, ihren Interessen in diesem Bereich nachzugehen und sich einen Ausbildungsplatz zu suchen. Hier war wieder Durchsetzungsvermögen und Hartnäckigkeit gefragt – sowohl beim Umgang mit den Ausländerbehörden sowie auf der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb.


Bei Ihrer Berufswahl hat sie nie erlebt, dass ihr jemand von einer IT-Ausbildung abgeraten hätte – überrascht reagiert haben jedoch viele. Auch für die Kollegen war es Neuland, nicht mehr nur unter Männern zu arbeiten – Vorurteilen und Widerständen im IT-Team, das Cristiane Stülp mittlerweile augenzwinkernd „meine Männer“ nennt, ist sie aber nie begegnet. Vielmehr hat sie große Wertschätzung, Unterstützung und Förderung erfahren. Die Arbeit im gemischten Team hat sich bewährt. Die IT würde gerne mehr weibliche Auszubildende einstellen, es mangelt jedoch an Bewerberinnen. In der letzten Bewerbungsrunde lang ihr Anteil weit unter 5 Prozent. Bei internen Aufgaben sucht Cristiane Stülp gerne auch Verantwortung, zum Beispiel für jüngere Auszubildende. Sie sieht als ihr speziell „weibliche“ Qualität an, dass sie organisatorisches Verbesserungspotenzial identifiziert und damit in der Gemeinschaft des Teams zu Lösungen mit größerer Nachhaltigkeit beiträgt.


Obwohl Frauen in männerdominierten Berufen tendenziell höhere Ausstiegsraten haben (Quelle: Accenture, 2020), will Cristiane auch nach ihrer Ausbildung in der IT tätig sein. Sie interessiert sich dabei besonders für die Systemadministration. Gerne arbeitet sie nach ihrer Ausbildung noch am Institut weiter.


Die Ausbildungs- und Prüfungszeit während der Corona-Pandemie brachte große zusätzliche Herausforderungen und auch persönliche Verluste mit sich – Cristiane Stülp hat all dies mit großer mentaler Stärke und Reife bewältigt. Sie betont auch, dass es auffallend war, dass ihr im Umfeld der Berufsschule sehr wenige jugendliche weibliche IT-Auszubildende, sondern eher selbständige erwachsene Frauen begegnet sind.


Nach ihrer erfolgreichen Ausbildung freut sie sich zuallererst auf das Wiedersehen mit der Familie in Brasilien, sobald dies wieder möglich ist. Am Ende des Gesprächs setzt sie ein wunderbares Schlusswort: „Ich, als Frau hier am Institut, bin einfach glücklich.“ Sie würde jederzeit wieder den gleichen Weg einschlagen.


(Das Interview wurde geführt von Myriam Rion, Hella Schuster und Ulrike Garlet.)

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Schricker, max Planck Institut für Innovation und Wettbewerb
Verschiedenes  |  15.04.2021

In Gedenken an Gerhard Schricker (1935-2021)

Am 6. April 2021 ist Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Schricker, Direktor des Instituts in den Jahren von 1971 bis 2003, im Alter von 85 Jahren verstorben.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Schricker, max Planck Institut für Innovation und Wettbewerb
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Schricker war von 1971 bis 2003 Direktor des Instituts, Photo & Copyright by Jean Guyaux

Das Wachsen des wissenschaftlichen Rufes des Instituts in seiner Amtszeit geht wesentlich auf seine wissenschaftlichen Leistungen in den Gebieten des Lauterkeits- und Urheberrechts zurück. Mit großangelegten rechtsvergleichenden Studien legte er die Grundlagen für die europäische Rechtsangleichung im Lauterkeitsrecht, wobei es ihm vor allem auf eine verbraucherschutzorientierte Ausrichtung des Rechtsgebiets ankam. Nachfolgende Generationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verbinden seinen Namen in erster Linie mit dem von ihm begründeten und führenden Kommentar zum deutschen Urheberrecht. Er hat dieses Rechtsgebiet nicht nur systembildend durchdrungen. Mit klaren Worten setzte er sich beim Gesetzgeber für Verbesserungen des vertragsrechtlichen Schutzes der Urheber ein. Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde er vielfach geehrt, vor allem mit der Ehrendoktorwürde der Freien Universität Brüssel, der Universität Stockholm sowie der Yonsei University in Seoul.


In Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt begegnet man einer beeindruckenden Zahl seiner früheren Doktoranden und akademischen Schüler, die heute in Wissenschaft und Praxis führende Positionen einnehmen. Darüber hinaus war ihm als Ordinarius an der Ludwig-Maximilians-Universität München stets auch die Ausbildung der Studierenden ein wichtiges Anliegen. So scheute er nicht vor der Doppelbelastung zurück, nach der Emeritierung seines Kollegen und engen Freundes Friedrich-Karl Beier das Institut allein zu leiten und gleichzeitig seine Pflichten im Hauptamt an der Universität bis zu seiner regulären Emeritierung zu erfüllen.


Seine letzten aktiven Jahre am Institut alles andere als einfach. In Frage stand nichts weniger als dessen Fortbestand. Gerhard Schricker gelang es, das Blatt zu wenden, was besonders an seinem damals wissenschaftspolitisch für die MPG attraktiven Vorschlag lag, in Kooperation mit universitären Partnern einen Studiengang im Immaterialgüterrecht zu etablieren. Die Neuberufung von gleich mehreren neuen Direktoren kurz nach der Jahrtausendwende sowie die Entwicklung Masterstudiums am Munich Intellectual Property Law Center zu einem weltweit führenden Studiengang zeigen, dass Gerhard Schricker in besonderem Maße dafür zu danken ist, dem Institut den Weg in die Zukunft geebnet zu haben.


Den meisten der heute am Institut tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern war es nicht mehr gegönnt, Gerhard Schricker persönlich kennenzulernen. Denn schon kurz nach seiner Emeritierung zwang ihn eine schwere Erkrankung, sein Forschen zu reduzieren und sich immer mehr in das private Umfeld seiner Familie zurückzuziehen. Nun ist er nach langen Jahren schwerer Krankheit verstorben. Als feinsinniger Geist, stets fürsorglicher Förderer und gleichzeitig zurückhaltender Mensch wird er allen, die ihn gekannt haben, in Erinnerung bleiben.


Persönliche Webseite von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Schricker

Verschiedenes  |  01.04.2021

Zukunftskommission übergibt Gutachten

Demografische Entwicklung, Klimawandel, Globalisierung, Digitalisierung und Bewahrung des gesellschaftlichen Zusammenhalts sind die Themen des Gutachtens, das die Kommission Niedersachsen 2030 unter Leitung von Dietmar Harhoff für die Niedersächsische Landesregierung erstellt hat. Entlang dieser Herausforderungen wurden Entwicklungstrends, Chancen und Risiken sowie Empfehlungen herausgearbeitet, die nicht nur für dieses, sondern auch andere Bundesländer und Staaten wegweisend sein können.

Dietmar Harhoff übergibt das Gutachten an Ministerpräsident Stephan Weil. Foto: Jasper Erich, Staatskanzlei Niedersachsen.

Im Auftrag der niedersächsischen Landesregierung hat eine wissenschaftliche Kommission unter Leitung von von Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D., Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, Handlungsoptionen erarbeitet, wie das Bundesland auf aktuelle große gesellschaftliche Herausforderungen reagieren kann. In den nächsten Jahren werden wesentliche Weichen für zukünftige Entwicklungen gestellt.


Elf renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten sich auf Initiative der Landesregierung bereit erklärt, Empfehlungen für Niedersachsen 2030 zu entwickeln. Die Kommission nahm ihre Arbeit als unabhängiges und eigenverantwortliches Expertengremium am 1. Juli 2019 auf. Neben dem Vorsitzenden Dietmar Harhoff gehörten der Kommission an: Prof. Dr. Nina Buchmann (Umweltsystemwissenschaften, ETH Zürich), Prof. Dr. Peter Falkai (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU München), Prof. Dr. Naika Foroutan (Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik, HU Berlin), Prof. Dr. Sami Haddadin (Robotik und Systemintelligenz, TU München), Prof. Dr. Kerstin Jürgens (Mikrosoziologie, Universität Kassel), Prof. Dr. Thomas Klie (Rechts- und Verwaltungswissenschaften/Gerontologie, Evangelische Hochschule Freiburg), Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen (Klimafolgenforschung, HU Berlin), Dr. Nadja Milewski (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung), Martin Schallbruch (Digital Society, ESMT Berlin) und Prof. Dipl.-Ing. Antje Stokman (Architektur und Landschaft, HCU Hamburg).


Das stark interdisziplinär ausgerichtete Gremium identifizierte fünf Bereiche, in denen das Bundesland mit besonderen Herausforderungen konfrontiert ist, die aber auch andere Bundesländer und Staaten betreffen: (1) demografische Entwicklung, (2) Klimawandel, (3) Globalisierung, (4) Digitalisierung und (5) Bewahrung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Entlang dieser Herausforderungen wurden zehn Handlungsfelder untersucht, innerhalb derer allgemeine Entwicklungstrends sowie Chancen und Risiken für das Bundesland herausgearbeitet wurden.


Diese Handlungsfelder umfassen die Themen (1) Demographie und Generationen, (2) Zuwanderung und Diversität, (3) Arbeit, Beschäftigung und Weiterbildung, (4) Gesundheit und Pflege, (5) Landschaft, Energie und Klimawandel, (6) Agrar- und Ernährungswirtschaft, (7) Mobilität, (8) Forschung und Innovation, (9) Hightech-Strategie, Robotik und KI sowie (10) Digitalisierung.


Abschließend stellte die Kommission besonders relevante Handlungsoptionen und Kernempfehlungen vor. Diese sollen einen Beitrag dazu leisten, dass das Bundesland seine Potenziale für eine zukunftsfähige, erfolgreiche Entwicklung voll ausschöpfen kann und im Jahr 2030 wirtschaftlich, gesellschaftlich und ökologisch nachhaltig aufgestellt sein wird.


Den Abschlussbericht mit den Empfehlungen hat die Kommission am 25. März 2021 an die Niedersächsische Landesregierung übergeben. Er ist auf der Website des Landes Niedersachsen online zugänglich.

Verschiedenes  |  08.02.2021

Call for Papers – Munich Summer Institute 2021

Forscher, die ein Paper präsentieren möchten, sind eingeladen, dieses bis zum 15. März 2021 online einzureichen.

From 7 to 9 June 2021, the Center for Law & Economics at ETH Zurich, the Chair for Technology and Innovation Management at TUM, the Chair for Economics of Innovation at TUM,  the Institute for Strategy, Technology and Organization at LMU Munich and the Max Planck Institute for Innovation and Competition will jointly organize the fifth Munich Summer Institute.


The Summer Institute will focus on three areas:

The goal of the Munich Summer Institute is to stimulate a rigorous in-depth discussion of a select number of research papers and to strengthen the interdisciplinary international research community in these areas. Researchers in economics, law, management and related fields at all stages of their career (from Ph.D. students to full professors) may attend the Munich Summer Institute as presenters in a plenary or a poster session, as discussants or as attendants. The Munich Summer Institute will feature three keynote lectures, 12 plenary presentations and a daily poster session (including a poster slam). The Munich Summer Insti-tute focuses on quantitative empirical research. Participation in the Munich Summer Institute is by invitation only. 


Keynote speakers are:

Paper submission procedure

Researchers who would like to present a paper are invited to submit their paper online until 15 March 2021. The Munich Summer Institute only considers pa-pers which have not been published or accepted for publication at the date of submission. Paper selections will be announced in late April 2021. The program of the Munich Summer Institute will be available in early May 2021. Final papers will be made available to conference participants on a public website, and are due on 15 May 2021. Researchers who would like to attend the Munich Summer Institute without giving a presentation should contact one of the organizers by 15 May 2021. 


Further information

More information is available at the MSI website. Any questions concerning the Munich Summer Institute should be directed to Stefan Bechtold, Jörg Claussen, Dietmar Harhoff, Joachim Henkel, Hanna Hottenrott or Tobias Kretschmer.

Verschiedenes  |  23.09.2020

Konstituierende Sitzung des Aufsichtsrats der Bundesagentur für Sprunginnovationen in Leipzig

Dietmar Harhoff, Mitglied des Aufsichtsrats, betont, die Agentur werde bahnbrechende Forschung mit großen Anwendungsmöglichkeiten zielgerichtet fördern und radikale Innovationen auf den Weg bringen, die ein hohes Potenzial für eine marktverändernde Wirkung mit neuen Produkten, Dienstleistungen und Wertschöpfungsketten haben.

Dietmar Harhoff (1.v.r.) mit Mitgliedern des Aufsichtsrats der SPRIND und Gründungsdirektor Raffael Laguna de la Vera (Mitte). Bild: SPRIND.

Im Juli 2019 hatte die Gründungskommission der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) unter Leitung von Dietmar Harhoff dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) empfohlen, den Softwareunternehmer und Open-Source-Pionier Rafael Laguna de la Vera zum Gründungsdirektor der Agentur zu ernennen. Die SprinD GmbH wurde am 16. Dezember 2019 mit Geschäftssitz in Leipzig gegründet. Alleinige Gesellschafterin ist die Bundesrepublik Deutschland (Bund), vertreten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.


Die Bundesagentur für Sprunginnovationen schließt eine Lücke in der deutschen Innovationslandschaft: Sie findet neue, bahnbrechende Technologien für die großen Herausforderungen unserer Zeit und stellt gleichzeitig sicher, dass die Wertschöpfung der daraus entstehenden Unternehmen und Industrien in Deutschland und Europa bleibt. Die SPRIND wird aus Mitteln des Bundeshaushalts finanziert.


In seiner ersten Sitzung am 22. September in Leipzig hat der Aufsichtsrat der Bundesagentur für Sprunginnovationen Herrn Dr.-Ing. E. h. Peter Leibinger (TRUMPF, Ditzingen) zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Frau Prof. Dr. Birgitta Wolff (Goethe-Universität, Frankfurt am Main) zu seiner Stellvertreterin gewählt. Der Aufsichtsrat besteht aus insgesamt bis zu zehn Mitgliedern, die sowohl den Bund als 100%ige Gesellschafterin repräsentieren als auch Expertise aus Wissenschaft und Wirtschaft in das Gremium bringen.


Dem Aufsichtsrat der SprinD GmbH gehören als weitere Mitglieder an:


  • Yasmin Fahimi, Deutscher Bundestag
  • Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D., Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb
  • Dr. Kristina Klas, Bundesministerium der Finanzen
  • Susanne Klatten, SKion GmbH
  • Ronja Kemmer (designiert), Deutscher Bundestag
  • Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas, Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • Dr. Ulrich Nußbaum, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
  • Maximilian Viessmann, Viessmann Werke GmbH & Co. KG


Peter Leibinger, Chief Technology Officer (CTO) und Stellvertretender Vorsitzender der Gruppengeschäftsführung der TRUMPF GmbH + Co. KG, unterstreicht: „Die Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung, angewandter Wissenschaft und innovativen Unternehmen sollte in Deutschland stärker ausgebaut werden. Das Potenzial unseres Landes schöpfen wir dann aus, wenn unsere Forschung auch zu marktfähigen Produkten, neuen Arbeitsplätzen und einem internationalen Wettbewerbsvorsprung in neuen Industrien führt. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen kann dazu einen wirkungsvollen Beitrag leisten.“


Die Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Prof. Dr. Birgitta Wolff, erklärt nach ihrer Wahl zur stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden: „Wir geben mehr als drei Prozent unseres Bruttosozialproduktes für Forschung und Entwicklung aus und liegen damit an der Spitze in Europa. Mit SPRIND wollen wir eine belastbare Brücke aus der Wissenschaft in die Wirtschaft bauen – einen Treffpunkt für die herausragenden Köpfe in unserem Land, die die Zukunft nicht nur erdenken, sondern als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch unternehmerisch mitgestalten wollen.“


In der ersten Sitzung wurde bereits die Gründung einer ersten Projektgesellschaft beschlossen, die eine Sprunginnovation in der Erzeugung von Windenergie vorantreiben soll. Hiermit unterstützt SPRIND die Entwicklung von Höhenwindanlagen. Der am Boden liegende Generator des „Bendix-Windrads“ kann stärkere Winde voll nutzen, ohne den Generator zu überlasten, was die Leistungsfähigkeit konventioneller Windkraftanlagen derzeit einschränkt. „Das ist nicht nur technisch hochinnovativ, sondern auch volkswirtschaftlich erfreulich: Die Reduktion der Fertigungskosten senkt auch die Kosten pro erzeugter Megawattstunde massiv“, sagt Rafael Laguna de la Vera.


Weitere Innovationsprojekte befinden sich derzeit in der Validierungsphase. Bislang wurden knapp 300 Projektvorschläge eingereicht, die von einem Expert*innengremium geprüft werden.


Mehr Informationen unter:


Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND)

Verschiedenes  |  16.07.2020

Call for Papers – RISE3 Workshop

Forscherinnen und Forscher, die beim “3rd Research on Innovation, Science and Entrepreneurship Workshop” ein Paper präsentieren möchten, sind eingeladen, dieses bis zum 30. August 2020 einzureichen.

Bereits zum dritten Mal wird die zweitägige Veranstaltung von Promovierenden und Postdocs der Abteilung Innovation and Entrepreneurship Research unter der Leitung von Dietmar Harhoff organisiert, um jungen Forschenden die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeiten vorzustellen.


Ziel des RISE3 Workshops am 17. /18. Dezember 2020 ist, eine ausgewählte Anzahl herausragender Forschungsarbeiten von Promovierenden und Junior Postdocs eingehend zu diskutieren, Feedback zu geben sowie sich mit Kolleginnen und Kollegen anderer Forschungsinstitutionen zu vernetzen.


Keynote Speaker des RISE3 Workshops ist Rosemarie Ziedonis (Boston University & NBER).


Bitte senden Sie Ihre Einreichungen als PDF an rise_workshop(at)ip.mpg.de.


Zum Call for Papers

Zur RISE3 Workshop Website