Der mit 2 000 Euro dotierte Preis wird von der Karl Schlecht Stiftung gestellt. Die gemeinnützige Stiftung vertritt die Leitidee der Verbesserung von Führung in Business, Gesellschaft und Politik durch humanistische Werte und fördert und unterstützt wirkungsorientierte Projekte und Institutionen in den Förderbereichen Leadership, Ethik, Bildung, Kultur und Technik.
In seinem Forschungspapier untersucht Michael Mödl die Auswirkungen und Signaleffekte von Crowd-Finanzierungen auf nachfolgende Wagniskapital-Finanzierungsrunden von Start-Up-Unternehmen. Auf Basis eines sog. Choice-Experiments mit Wagniskapitalinvestoren findet der Autor kausale Evidenz, dass Crowd-Finanzierungen oft ein negatives Signal für die Investmententscheidung von professionellen Wagniskapitalgebern darstellen, die „Crowd“ aber unter bestimmten Umständen dennoch positive Signale senden kann, die die Investitionswahrscheinlichkeit durch nachfolgende Risikokapitalgeber erhöhen.
Bereits im August wurde das Autoren-Team Matthias Dorner, Dietmar Harhoff, Karin Hoisl, Tina Hinz und Stefan Bender (IAB) beim Academy of Management Meeting 2016 in Anaheim, Kalifornien, mit dem AoM TIM Best Paper Award für ihre Arbeit “Social Ties and Quality Signals - Lessons from the Migration of East German Inventors” ausgezeichnet.
Das Papier fasst Ergebnisse einer Studie zusammen, die gemeinsam mit Forschern des Instituts für Arbeitsmarktforschung (IAB) Nürnberg durchgeführt wurde. Untersucht wurde, welchen Einfluss bei Erfindern soziale Beziehungen und Leistungen, die anhand von beobachtbaren Indikatoren erfasst wurden, auf die Migrationsentscheidung hatten. Der Fall des Eisernen Vorhangs und die deutsche Wiedervereinigung dienten dabei als natürliches Experiment zur Migrationsentscheidung ostdeutscher Erfinder.
Die Studie zeigt, dass westdeutsche Regionen, zu denen DDR-Bürger bereits vor dem Fall des Eisernen Vorhangs starke soziale Beziehungen pflegten, unmittelbar nach dem Mauerfall mehr Erfinder anzogen als andere Regionen. Migrationsentscheidungen, die von Erfindern mit sichtbaren Leistungssignalen getroffen wurden, waren aber wesentlich weniger von sozialen Bindungen beeinflusst als jene von Erfindern, die in Patentveröffentlichungen keine hohe Sichtbarkeit erhalten hatten.