Verschiedenes  |  15.06.2016

Presseinformation: Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb mit erstem „Journalist-in-Residence“

Manfred Ronzheimer untersucht die Erneuerung des Innovationsjournalismus in Deutschland.

Manfred Ronzheimer
Verschiedenes  |  02.05.2016

EIPIN-Antrag auf Förderung eines europäischen Promotionsprogramms erfolgreich

Das European Intellectual Property Institutes Network (EIPIN) hat am 2. Mai 2016 die Zusage der EU zur Förderung eines gemeinsamen Europäischen Promotionsprogramms (European Joint Doctorate) erhalten.

Mitglieder des im Jahr 1999 zur Intensivierung der Kooperation zwischen europäischen Institutionen aus dem Bereich des geistigen Eigentums und ihren Studenten gegründeten Netzwerkes sind das Munich Intellectual Property Law Center (MIPLC), die Queen Mary University of London, die Universität Straßburg (CEIPI), die Universität Alicante und die Universität Maastricht.


Insgesamt werden 15 Doktoranden in das Programm, das über vier Jahre mit 3,8 Mio. Euro gefördert wird, aufgenommen. Jede EIPIN-Mitgliedsinstitution betreut drei Doktoranden und agiert als Co-Betreuer von drei weiteren Doktoranden, die von einer jeweils anderen EIPIN-Mitgliedsinstitution betreut werden. Im Rahmen des Promotionsprogramms sind Praktika bei europäischen Spitzenorganisationen innovativer Wirtschaftszweige (u.a. Telekommunikation, Musik, Saatgut) sowie Seminare (u.a. zur Methodik wissenschaftlichen Arbeitens) geplant. Außerdem sollen die Doktoranden an den jährlichen EIPIN-Kongressen teilnehmen.


EIPIN hatte sich im Januar 2016 mit dem Konzept „EIPIN Innovation Society“ auf eine entsprechende Ausschreibung der EU im Rahmen des Horizon 2020-Programms beworben. Das Konzept sieht die Untersuchung der Auswirkungen von Schutzrechten auf die Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft sowie der Frage, wie Schutzrechte ausgestaltet sein müssen, damit sie Innovation ermöglichen und nicht bremsen, vor.


Auf Seiten des EIPIN-Mitglieds MIPLC fungiert die Universität Augsburg als den Doktorgrad verleihende Institution. Das Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, das an dem eingereichten Förderantrag als unterstützende Institution beteiligt war und einer der Träger des MIPLC ist, wird bei der Umsetzung des Programms mit der Universität Augsburg zusammenarbeiten und die Doktoranden betreuen.

Verschiedenes  |  25.04.2016

Studie „Urheberrecht und Innovation in digitalen Märkten“ übergeben

Am 25. April 2016 übergab Prof. Dietmar Harhoff die zusammen mit Prof. Reto M. Hilty und Dr. Alexander Suyer verfasste Studie „Urheberrecht und Innovation in digitalen Märkten“ an den Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz Heiko Maas.

v.l.n.r.: Dr. Hubert Weis, Leiter der Abteilung Handels- und Wirtschaftsrecht, Heiko Maas, Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D. Foto: Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz

Um für die rechtspolitischen Diskussionen über das Urheberrecht im digitalen Zeitalter eine bessere empirische Grundlage zu schaffen, hatte das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz beim Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb die Studie in Auftrag gegeben.


Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Treiber für Innovationen und das Entstehen neuer Geschäftsmodelle. Internetbasierte Wertschöpfungsprozesse verändern zunehmend die Rahmenbedingungen kreativen Schaffens, aber sie eröffnen auch neue Möglichkeiten der Verbreitung und Nutzung unterschiedlichster Inhalte. Entsprechend wird auch das Urheberrecht als eines der rechtlichen Instrumente zur Förderung von Innovation und Kreativität vor neue Herausforderungen gestellt. Dabei ist seine Rolle nicht nur aus juristischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht zu bestimmen. Eine Grundlage dazu bilden die Erfassung und Analyse jener technologischen und ökonomischen Veränderungen, welche die Digitalisierung und Vernetzung mit sich bringen. Trends bezüglich Technologieentwicklungen und Wertschöpfungsmodellen zeigen sich dabei namentlich bei solchen jungen Unternehmen, die aktuell innovative, internetbasierte Geschäftsmodelle einführen. Besteht ein Zusammenhang zwischen deren Geschäftsmodellen und dem Urheberrecht, kann dieser Schlüsse darauf erlauben, welche rechtlichen Rahmenbedingungen Innovation in digitalen Märkten positiv oder negativ beeinflussen dürften.


Im Rahmen der Studie wurden 40 Startups mit internetbasierten Geschäftsmodellen befragt. Startups wurden dabei als Unternehmen definiert, die jünger als zehn Jahre sind, ein innovatives Geschäftsmodell bzw. eine innovative Technologie einsetzen und anstreben signifikant zu wachsen. In Interviews mit den Startups sollte geklärt werden, aus welchen Vorgaben des Urheberrechts sich aus Sicht der Gründer ein Konfliktpotenzial mit dem eigenen Geschäftsmodell ergibt. Zu diesem Zweck wurde zunächst ermittelt, welche Rolle urheberrechtlich geschützte Inhalte für die Wertschöpfung spielen und von wem diese geschaffen werden. Daran anknüpfend wurde erhoben, welche urheberrechtlichen Fragen, Unsicherheiten oder Risiken sich für die Startups bezüglich dieser Inhalte ergeben. Schließlich wurde abgefragt, wie sie diesen Herausforderungen im Geschäftsalltag begegnen.


Die Studie, die vom Max-Planck- Institut für Innovation und Wettbewerb gemeinsam mit dem Center for Digital Technology and Management (CDTM) als multidisziplinäre Analyse durchgeführt wurde und technische, ökonomische und rechtliche Gesichtspunkte berücksichtigt, zeigt zahlreiche Herausforderungen auf, vor denen das deutsche Urheberrecht in Bezug auf Innovation in digitalen Märkten steht. Die Studie stellt somit eine empirische Grundlage dar, auf deren Basis Reformvorschläge für das deutsche Urheberrecht erarbeitet werden können.

Verschiedenes  |  10.03.2016

Eric von Hippel und das User Innovation Paradigma

"Revolutionizing Innovation: Users, Communities, and Open Innovation" jetzt bei MIT Press erschienen.

Harhoff, Dietmar; Lakhani, Karim R. (Hrsg.) (2016). Revolutionizing Innovation: Users, Communities, and Open Innovation. Cambridge, MA: MIT Press. ISBN: 9780262029773.

“Revolutionizing Innovation: Users, Communities, and Open Innovation”, herausgegeben von Dietmar Harhoff (Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb) und Karim R. Lakhani (Associate Professor of Business Administration an der Harvard Business School), ist nun bei MIT Press erschienen (https://mitpress.mit.edu).
 

Der Band eröffnet einen umfassenden und multidisziplinären Blick auf den Bereich der User und Open Innovation und beleuchtet die Entwicklungen in diesem Bereich über die letzten Jahrzehnte. Das Buch ist dem Ökonomen Eric von Hippel gewidmet, der seit den 1980er Jahren einer bahnbrechenden Sichtweise von Innovation den Weg bereitet hat. Von Hippel zeigt auf, dass Nutzer von Produkten und Dienstleistungen in vielen Fällen Innovationen hervorbringen und dass diese dann von Herstellern aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Er tritt damit der vorherrschenden Auffassung entgegen, die gewinnorientierte Firmen als Haupttreiber technologischen und organisatorischen Wandels betrachtet. Von Hippel und Kollegen fanden in ihren Forschungsprojekten empirische Belege, die dem produzentenzentrierten Innovationsmodell schlicht widersprachen. Weite Teile der Wissensökonomie bauen heute routinemäßig auf Nutzerinnovationen, Communities und Open Innovation auf, um wichtige technologische oder organisatorische Probleme zu lösen.
 

Die Mitautoren des Buches – darunter viele Kollegen Eric von Hippels – zeigen sowohl theoretische als auch empirische Perspektiven auf, die so vielfältige Felder wie Wirtschaftswissenschaften, Wissenschaftsgeschichte, Technikgeschichte, Recht, Politik und Management abdecken.
 

Am 17. März 2016, 18-20 Uhr, wird Eric von Hippel selbst am neuen Munich Center for Internet Research (MCIR) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, einen Vortrag zum Thema “Free Innovation and the Internet” halten und sich dabei der Frage widmen, wie das Internet Innovation verändert. Der Vortrag mit anschließender Diskussion kann im Livestream verfolgt werden (http://www.mcir.badw.de/). Die Zuschauer können im Live-Chat Fragen stellen. Siehe auch: http://www.ip.mpg.de/de/das-institut/veranstaltungen/free-innovation-and-the-internet.html.

Verschiedenes  |  29.02.2016

Presseinformation: Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb: Web-Relaunch

Mit seinem neuen Web-Auftritt rückt das Münchner Forschungsinstitut neben der interdisziplinären Zusammenarbeit und den vielfältigen Projekten und Publikationen das neue Institutsprofil in den Vordergrund.

Verschiedenes  |  17.02.2016

Übergabe des Jahresgutachtens 2016 der Expertenkommission Forschung und Innovation

v.l.n.r.: Prof. Dr. Uwe Cantner, Prof. Dr. Monika Schnitzer, Bundesbildungsministerin Johanna Wanka, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D., Prof. Dr. Uschi Backes-Gellner, Prof. Dr. Ingrid Ott, Prof. Dr. Christoph Böhringer. Foto: Svea Pietschmann

Digitalisierung: Deutschland steht vor großen Herausforderungen


Am Mittwoch, den 17.2.2016, hat die unabhängige Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) unter Vorsitz von Prof. Dietmar Harhoff, Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb und Honorarprofessor für Entrepreneurship und Innovation an der Ludwig-Maximilians-Universität, Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundeskanzleramt das Jahresgutachten 2016 übergeben.


Thema Digitalisierung steht im Vordergrund

Im neuen Jahresgutachten steht für die Expertenkommission Forschung und Innovation das Thema Digitalisierung im Vordergrund. Prof. Dietmar Harhoff, Vorsitzender der Kommission, betont: „Durch die wachsende Vernetzung von Personen und Objekten sowie deren Einbeziehung in das Internet entstehen gänzlich neue Handlungsräume. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden durch diese Entwicklung vor große Herausforderungen gestellt.“


Internet als Grundlage für neue digitale Geschäftsmodelle

Die Expertenkommission hebt hervor, dass sich das Internet in vielen Lebensbereichen nicht direkt als neue Technologie, sondern vielmehr als Grundlage für neue „digitale Geschäftsmodelle“ bemerkbar macht, deren wirtschaftliche Bedeutung erheblich zugenommen hat. Hier bieten sich Chancen für junge Unternehmen: Software- und internetbasierte Technologien wie „Cloud Computing“ (Daten und Software in ausgelagerter „Wolke“) und „Big Data“ (Auswertung großer Datenmengen) ermöglichen disruptive Innovationen mit weitreichenden Folgen. Neue Anbieter – vor allem aus den USA – dominieren zunehmend den strategisch wichtigen Zugang zum Endkunden und bedrohen die Positionen etablierter Anbieter. Die Expertenkommission kritisiert, dass „die deutsche Politik derzeit insgesamt zu sehr auf Anpassung und Verteidigung etablierter deutscher Stärken ausgerichtet ist“. Die Gestaltungsmöglichkeiten der Digitalisierung würden nicht ausreichend berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund erneuert die Expertenkommission ihre Empfehlung, auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Wagniskapital und die Einrichtung eines Börsensegments für wachstumsorientierte junge Unternehmen hinzuwirken. Zudem müssten sich Schulen und Universitäten auf die mit Internet und Digitalisierung verbundenen Herausforderungen einstellen. „Informatik ist als neue Schlüsseldisziplin zu begreifen; Kompetenzen im Umgang mit digitalen Technologien und Geschäftsmodellen sind in allen Ausbildungs- und Weiterbildungssegmenten zu fördern“, betont Prof. Harhoff.


Die Expertenkommission weist außerdem darauf hin, dass sich etablierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit der Umsetzung neuer Geschäftsmodelle der digitalen Wirtschaft besonders schwer tun. Im Durchschnitt gilt: Je kleiner das Unternehmen, desto weniger Bedeutung misst es digitalen Technologien bei. Die Expertenkommission ist daher besorgt, dass ein Großteil der KMU die Bedeutung des digitalen Wandels unterschätzt.


Robotik sollte einen höheren Stellenwert erhalten

Die Expertenkommission beschäftigt sich in ihrem Jahresgutachten auch mit der durch die Digitalisierung getriebenen Robotik. Prof. Harhoff beschreibt die aktuelle Situation: „Deutschland ist im internationalen Vergleich beim industriellen Robotereinsatz derzeit noch gut aufgestellt, bei der schnell wachsenden Servicerobotik außerhalb von Fabrikhallen gibt es in Forschung und Innovation aber Defizite.“ Nach Ansicht der Expertenkommission müsse die Bundesregierung eine explizite Robotik-Strategie entwickeln, die insbesondere der wachsenden Bedeutung der Servicerobotik Rechnung trage. „Robotik sollte an den Hochschulen, in der dualen Berufsausbildung und in allen Weiterbildungsangeboten einen höheren Stellenwert als bisher erhalten“, so Prof. Harhoff.


E-Government

Genauer untersucht die Expertenkommission zudem die Situation des E-Government (Electronic Government) in Deutschland, also der Abwicklung von Regierungs- und Verwaltungsprozessen mit Hilfe von elektronischen Medien. Hierzu stellt Prof. Harhoff stellt bedauernd fest: „Das im Jahr 2010 in der nationalen E-Government-Strategie von Bund, Ländern und Kommunen formulierte Ziel, bis zum Jahr 2015 deutsches E-Government zum internationalen Maßstab für effektive und effiziente Verwaltung zu machen, ist verfehlt worden. Deutschland liegt in diesem Bereich deutlich zurück.“ Damit lasse Deutschland wichtige Innovations- und Wertschöpfungspotenziale brach liegen – Bürgern würden Qualitätsverbesserungen in staatlichen Dienstleistungen vorenthalten und die Wirtschaft müsse auf wichtige Nachfrageimpulse verzichten.


Handlungsbedarf in Sachen Digitalisierung gibt es nach einhelliger Meinung der Expertenkommission allerdings nicht nur in Behörden, sondern auch in den Hochschulen. Diese, so Prof. Harhoff, benötigten individuelle Strategien für ihren Umgang mit den Herausforderungen der Digitalisierung – eine Aufgabe, die von vielen Hochschulen bisher noch vernachlässigt werde. Prof. Harhoff: „Durch die Identifizierung und Förderung von Best-Practice-Beispielen können die Hochschulen bei ihrer Strategieentwicklung unterstützt werden. Der Bund könnte zudem einzelne Hochschulen institutionell fördern, um die Umsetzung von nachhaltigen Digitalisierungsstrategien zu unterstützen, die die Interdisziplinarität befördern, besonders ambitioniert sind und zur Profilbildung der Hochschulen genutzt werden.“


Digitalisierung an Hochschulen

Die Expertenkommission erneuert ihre Einschätzung, dass Digitalisierung, Vernetzung und die Einführung neuer internetbasierter Geschäftsmodelle durchschlagende, disruptive Veränderungen verursachen. Zugleich zeigt sich Prof. Harhoff aber zuversichtlich, „dass Deutschland angesichts der Erfahrungen mit der Digitalisierungswelle in den achtziger Jahren, bei den erforderlichen Anpassungen des Arbeitsmarktes gut abschneiden kann“. Er schließt mit der Mahnung: „Deutschland muss in Zukunft verstärkt an der Erschließung neuer Quellen für Wertschöpfung und Arbeitsplätze beteiligt sein – dazu bedarf es auch eines Umdenkens in der Politik.“


Die Expertenkommission Forschung und Innovation wurde 2006 eingerichtet. Sie leistet wissenschaftliche Politikberatung für die Bundesregierung und legt regelmäßig Gutachten und Empfehlungen zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands vor. Als Mitglieder gehören der Kommission neben dem Vorsitzenden Professor Dietmar Harhoff an: die stellvertretende Vorsitzende Professor Monika Schnitzer, Leiterin des Seminars für Komparative Wirtschaftsforschung an der LMU, Professor Uschi Backes-Gellner von der Universität Zürich, Professor Böhringer von der Universität Oldenburg, Professor Uwe Cantner von der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie Professor Ingrid Ott vom Karlsruher Institut für Technologie.


Nähere Informationen unter e-fi.de.

Verschiedenes  |  26.02.2015

Übergabe des Jahresgutachtens 2015 der Expertenkommission Forschung und Innovation

v.l.n.r.: Prof. Dr. Christoph Böhringer, Bundesbildungsministerin Johanna Wanka, Prof. Dr. Monika Schnitzer, Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D., Bundeskanzlerin Angela Merkel, Prof. Dr. Uschi Backes-Gellner, Prof. Dr. Ingrid Ott, Prof. Dr. Dominique Foray. Foto: David Ausserhofer

Bundesregierung packt zentrale Herausforderungen der Forschungs- und Innovationspolitik endlich an. Investitionen in Forschung und Entwicklung müssen aber gesteigert werden.


Am Mittwoch, den 25.2.2015, hat die unabhängige Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) unter Vorsitz von Professor Dietmar Harhoff, Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb und Honorarprofessor für Entrepreneurship und Innovation an der Ludwig-Maximilians-Universität, Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundeskanzleramt das Jahresgutachten 2015 übergeben.


Wichtige Ziele für Innovationspolitik richtig gesetzt

Die Expertenkommission hat die wichtigsten Initiativen der Bundesregierung im Bereich Forschungs- und Innovationspolitik untersucht. Mit der Änderung des Artikels 91b Grundgesetz wurden neue Kooperationsmöglichkeiten für Bund und Länder im Hochschulbereich geschaffen. Zudem wurden wichtige Ziele für die Innovationspolitik richtig gesetzt: Restriktive steuerrechtliche Regelungen für Wagniskapital sollen überarbeitet und ein Fonds für die Wachstumsfinanzierung deutscher Start-ups aufgelegt werden. Die Kommission mahnt aber zugleich, dass sich Deutschland an der FuE-Intensität der weltweiten Spitzengruppe orientieren muss, wenn es zu den führenden Innovationsnationen aufschließen will.


Urheberrecht soll innovationsfreundlicher werden

Im aktuellen Jahresgutachten kritisiert die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) das bestehende Urheberrecht und fordert, dass das Urheberrecht innovationsfreundlicher werden müsse. Die wachsende wirtschaftliche Bedeutung nutzergenerierter Inhalte wird im bestehenden Urheberrecht nicht ausreichend berücksichtigt. Um dieses innovative Potenzial zu nutzen, sollte die kreative Umgestaltung von Werken unter bestimmten Bedingungen zulässig sein. Die komplexen Bestimmungen des Urheberrechts müssen vereinfacht und für die Nutzer transparenter werden. Die Expertenkommission unterstützt zudem die Einführung einer "allgemeinen Wissenschaftsschranke", um den Zugang zu Wissen zu erleichtern. Derzeit bestehende Barrieren beim Zugang zu Wissen könnten damit reduziert werden. Eine praxistaugliche Neuregelung würde Wissenschaftlern und Studierenden unter anderem den digitalen Zugang zu Forschungsergebnissen in Zeitschriften und anderen Medien erleichtern.


Unterstützung von MOOCs an Hochschulen

Im Weiteren fordert die Expertenkommission eine mutigere Nutzung und Unterstützung von MOOCs (Massive Open Online Courses) an deutschen Hochschulen. Die Investitionen in MOOCs sollen aber nicht zulasten der regulären Lehrbudgets gehen. In Deutschland wird seit 2013 eine lebhafte Diskussion um die Risiken, selten jedoch um die Chancen von MOOCs geführt. Dabei spielen MOOCs an deutschen Hochschulen bisher nur eine untergeordnete Rolle. Gerade einmal ein Sechstel der deutschen Hochschulen hat bereits MOOCs angeboten und nur ein weiteres Sechstel beabsichtigt, dies zukünftig zu tun, heißt es im aktuellen EFI-Jahresgutachten. Nach Ansicht der Expertenkommission sollten MOOCs stärker als Chance für den Bildungsstandort Deutschland wahrgenommen werden, weil sie eine "wichtige und sinnvolle Ergänzung des Lehr- und Forschungsinstrumentariums der Hochschulen" darstellen. MOOCs können die Hochschulen von der Vermittlung von Standardwissen entlasten und damit Freiräume für mehr forschungsnahe Lehre schaffen: So können sich gerade Universitäten dem Humboldtschen Ideal wieder stärker annähern. Für kleinere Hochschulen eröffnet die Nutzung externer MOOCs Chancen zur Verbesserung des Studienangebotes. Hervorragend gemachte MOOCs entfalten außerdem positive Reputationswirkungen für die anbietenden Hochschulen genauso wie für den gesamten Bildungs- und Forschungsstandort Deutschland.


Die Expertenkommission Forschung und Innovation wurde 2006 eingerichtet. Sie leistet wissenschaftliche Politikberatung für die Bundesregierung und legt regelmäßig Gutachten und Empfehlungen zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands vor. Als Mitglieder gehören der Kommission neben dem Vorsitzenden Professor Dietmar Harhoff an: die stellvertretende Vorsitzende Professor Monika Schnitzer, Leiterin des Seminars für Komparative Wirtschaftsforschung an der LMU, Professor Uschi Backes-Gellner von der Universität Zürich, Professor Böhringer von der Universität Oldenburg, Professor Dominique Foray von der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne sowie Professor Ingrid Ott vom Karlsruher Institut für Technologie.


Nähere Informationen unter www.e-fi.de.

Verschiedenes  |  23.07.2014

Erfolgreiches DFG-Projekt EDaWaX geht in zweite Förderphase

EDaWaX ist ein Kooperationsprojekt des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD), des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb, der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). 

Am Projekt beteiligte Forscher des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb sind Dietmar Harhoff, Direktor am Institut und Leiter der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung, und Frank Mueller-Langer, wissenschaftlicher Referent am Institut.


In den Wirtschaftswissenschaften werden empirische Untersuchungen zur Überprüfung und Weiterentwicklung von theoretischen Modellen immer wichtiger. Dies schlägt sich auch in einer steigenden Anzahl von empirischen Beiträgen in Fachzeitschriften nieder, bei denen die Autoren eigene Forschungsdaten erhoben oder externe Datensätze verarbeitet haben. Allerdings gibt es bislang kaum effektive Möglichkeiten, diese Forschungsdaten im Kontext der zugehörigen Zeitschriftenartikel zu replizieren, zu prüfen oder für eine Nachnutzung und zur Unterstützung des wissenschaftlichen Diskurses bereit zu stellen.


Das von der DFG geförderte Projekt EDaWaX stellt sich diesen Aufgaben und verfolgt insbesondere das Ziel, ein publikationsbezogenes Datenarchiv für Fachzeitschriften zu entwickeln.


Im Rahmen des Projekts wurden dabei zunächst die heutigen Herausforderungen, wie sie insbesondere durch fehlende Anreizstrukturen bei der Replikation von Forschungsergebnissen und bei der Mehrfachnutzung von Daten bestehen, systematisch aufbereitet. Parallel dazu wurden bereits existierende technische und organisatorische Lösungen im Kontext von wirtschaftswissenschaftlichen Fachzeitschriften und Datenarchiven analysiert und unter besonderer Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen in Hinblick auf ihre Eignung für die Anforderungen des Projekts EDaWaX untersucht.


Auf Basis der Analyseergebnisse wird nun in einem zweiten Schritt, dessen Förderung jetzt bewilligt wurde, ein Metadatenschema für die Beschreibung und Auszeichnung der Daten entwickelt und ein Regelwerk zur schemakonformen Transformation der Beschreibungen und Daten erstellt.


Weitere Informationen:

EDaWaX II - Weiterentwicklung der Pilotapplikation zu einer integrierten Produktivanwendung für das Forschungsdatenmanagement von wirtschaftswissenschaftlichen Fachzeitschriften

ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften

EDaWaX - European Data Watch Extended

Verschiedenes  |  21.03.2014

Call for Papers - 9th Annual Conference of the EPIP Association: Improving Innovation Systems

Von 4.- 5. September 2014 findet in Brüssel, unterstützt von der Europäischen Kommission, die 9. Jahreskonferenz der wissenschaftlichen Vereinigung EPIP (European Policy for Intellectual Property) statt. 

Wissenschaftler und Fachleute mit Interesse für wirtschaftliche, rechtliche, politische sowie Managementaspekte des Immaterialgüterrechts sind zur Teilnahme eingeladen. Die Konferenz untersucht, wie IP-Systeme in Europa Wachstum und Innovation fördern können.


Die EPIP ist eine internationale, unabhängige und interdisziplinäre Non-Profit-Vereinigung von Wissenschaftlern, die aus einem von der Europäischen Kommission in den Jahren 2003 bis 2005 geförderten Netzwerk hervorgegangen ist. Dietmar Harhoff und Reto M. Hilty, Direktoren am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, sind Mitglieder des Vorstandes der EPIP. Zielsetzung der Vereinigung ist es, führende europäische Plattform für die Analyse und Diskussion von IP-Systemen und Immaterialgütern zu sein; die Forschung bezüglich wirtschaftlicher, rechtlicher, sozialer und historischer Aspekte des Immaterialgüterrechts auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zu fördern; sowie einen Beitrag zu leisten zu Ideen, Konzepten und Diskussionen, die Innovation, Produktivität und Wachstum in Europa und darüber hinaus fördern.

Verschiedenes  |  10.03.2014

Call for Papers - Munich Conference on Innovation and Competition (MCIC 2014)

Von 23. bis 25. Juni 2014 findet die gemeinsam vom Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb und dem Center for Law & Economics der ETH Zurich organisierte Munich Conference on Innovation and Competition (MCIC 2014) statt.

Die Konferenz ermöglicht ausgewählten Nachwuchswissenschaftlern aus den Bereichen Rechts- und Wirtschaftswissenschaften einen intensiven Austausch über ihre wissenschaftliche Arbeit. Mehrere renommierte Professoren aus den Fachbereichen Rechts- und Wirtschaftswissenschaften von europäischen und US-amerikanischen Universitäten liefern Feedback zu den Forschungsprojekten.