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Monographies
Innovation and Entrepreneurship Research

Praxiserfahrungen mit den Befreiungsvorschriften des Kleinanlegerschutzgesetzes

Hainz, Christa; Hornuf, Lars; Klöhn, Lars (2017). Praxiserfahrungen mit den Befreiungsvorschriften des Kleinanlegerschutzgesetzes (ifo Forschungsbericht 78). München: ifo Institut.

Dieser Forschungsbericht untersucht die Auswirkungen der im Sommer 2015 eingeführten Befreiungsvorschriften des Kleinanlegerschutzgesetzes. Durch eine stärkere Regulierung soll das Kleinanlegerschutzgesetz für mehr Transparenz für Anlegerinnen und Anleger auf dem grauen Kapitalmarkt sorgen. Das Gesetz beinhaltet jedoch auch Ausnahmeregelungen. Diese entbinden sowohl Unternehmen, die sich über Crowdinvesting-Plattform finanzieren, als auch soziale, gemeinnützige und kirchliche Projekte von der Pflicht einer Prospekterstellung bei dem Angebot von Vermögensanlagen. Grundlage der Untersuchung dieser Ausnahmeregelungen ist die Crowdinvesting-Datenbank, eine Befragung unter sozialen und gemeinnützigen Organisation sowie Expertengespräche. Zusammenfassend lassen sich rund ein Jahr nach Einführung des Kleinanlegerschutzgesetzes keine starken Effekte für den Markt für Schwarmfinanzierungen in Deutschland erkennen. Die von uns analysierten Daten zeigen auch, dass sich das Anlageverhalten durch die neu eingeführte Pflicht zur Selbstauskunft über das Einkommen und Vermögen der Investierenden nicht verändert hat. Allerdings haben sich die bei Schwarmfinanzierungen verwendeten Vermögensanlagen in den letzten Jahren weg von stillen Beteiligungen und hin zu partiarischen Darlehen und Nachrangdarlehen entwickelt. Im Bereich sozialer und gemeinnütziger Projekte finden die geschaffenen Ausnahmeregelungen so gut wie keine Anwendung, da andere Regelungen eine wesentlich einfachere Entbindung von der Prospektpflicht ermöglichen.

This study investigates the effects of exemption provisions within the Small Investor Protection Act that was introduced in July 2015. By increasing the regulatory obligations for issuers, the Small Investor Protection Act should lead to a higher level of transparency for investors in the so called “grey capital market”. However, the act does include exemptions from certain regulatory obligations. Crowdinvesting-platforms, social, charitable and ecclesiastic projects are not obliged to publish a prospectus for the offering of an investment instrument. The investigation into the effects of these exemption rules is based on a crowdinvesting-database, a survey of social and charitable organizations and interviews with experts. In short, the effects of this act and its exemptions one year after its introduction are negligible for the market of crowdinvesting in Germany. Furthermore, the data analysed shows that investment behaviour has not changed as a result of obligations to self-disclose income and wealth on the part of investors. Investment instruments, however, have changed in the crowdinvesting market in recent years from silent partnerships to profit-participating-loans and subordinated loans. Social and charitable projects do not seem to be making use of the newly established exemptions due to the fact that there are other, and in most cases simpler, regulations that release them from the obligation to publish a prospectus.

http://www.cesifo-group.de/DocDL/ifo_Forschungsberichte_78_2017_Hainz_etal_Kleinanlegerschutzgesetz.pdf

Also published in: ifo Schnelldienst 70,6 (2017), 26-35