Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb
Newsletter #4

Herbst 2020

Mit dieser Ausgabe beschließen wir den zweiten Jahrgang unseres Newsletter und wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre. Bleiben Sie gesund!
 

Das Bundes­ministerium der Justiz und für Ver­braucher­schutz hat einen Referenten­entwurf zur Um­setzung der neuen Richt­linie zum Urheber­recht im digitalen Binnen­markt in nationales Recht vor­gelegt. In seiner Stellung­nahme gibt das Institut An­regungen zur Aus­gestaltung des ge­planten Urheber­rechts-Dienste­anbieter-Gesetzes.
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Forschungsgruppe Urheberrecht des Instituts
Justizpalast München (c) Justiz Bayern
Das Land­gericht München I ist eines von nur 12 für Patent­sachen zuständigen deutschen Gerichten und neben Mannheim und Düsseldorf einer der drei besonders wichtigen Gerichts­standorte. Wichtiger Faktor für den Patent­standort München ist seit zehn Jahren das Münchner Verfahren, das in einem Forschungs­projekt am Institut evaluiert wurde. Fast 80 Prozent der Befragten vertreten die Auf­fassung, dass die Ein­führung des Münchner Verfahrens die Attrak­tivität Münchens als Standort für Patent­streit­verfahren beträchtlich gesteigert hat. Die Befragung zeigte aber auch Ansätze für eine Weiter­entwicklung des Verfahrens auf. 
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Im Sommer dieses Jahres berief die Bunde­srepublik Deutschland Josef Drexl als Experten in die neu gegründete Global Partnership on Artificial Intelligence (GPAI). Dort gehört der Geschäfts­führende Direktor des Instituts der Arbeits­gruppe Data Governance an.
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 Prof. Dr. Josef Drexl, LL.M. (UC Berkeley)
Aufsichtsrat SPRIND mit Gründungsdirektor Rafael Laguna de la Vera
Dietmar Harhoff, Mitglied des neuen Aufsichtsrats, betont, die Agentur werde bahnbrechende Forschung mit großen Anwendungsmöglichkeiten zielgerichtet fördern und radikale Innovationen auf den Weg bringen, die ein hohes Potenzial für eine marktverändernde Wirkung mit neuen Produkten, Dienstleistungen und Wertschöpfungsketten haben.
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Kurz notiert

Humboldt-Preis 2020 +++ Heiko Richter wurde für seine Dissertation „Information als Infrastruktur – zu einem wettbewerbs- und innovationsbezogenen Ordnungsrahmen für Informationen des öffentlichen Sektors“ mit dem Humboldt-Preis 2020 ausgezeichnet.

EPIP Young Scholar Award +++ Niccolò Galli hat für sein Paper über Patent-Aggregation in Europa den  EPIP Young Scholar Award in der Kategorie Recht erhalten.

Video-Interview +++ acatech-Interview mit Direktor Dietmar Harhoff zum Thema „Corona als Beschleuniger? Wie ein Virus uns und unseren Umgang mit Technik ändert“ im Video (2:35 min)

Studentische Hilfskräfte (m/w/d) gesucht +++ Die Abteilung Innovation and Entrepreneurship Research stellt fortlaufend etwa zehn Forschungshilfskräfte pro Jahr ein und beschäftigt insgesamt bis zu 20 Studierende. Mehr
 
Mobilität gehört zu den Kern­bereichen der so­genann­ten “Smart City”. Vor allem im städtischen Umfeld sind traditio­nelle Mobilitäts­konzepte auf­grund neuer Geschäfts­modelle, alternativer Transport­formen und zusätz­licher Markt­akteure unter Druck geraten. Das Buch rückt die jüngsten Entwick­lungen rund um “Smart Urban Mobility” aus recht­licher, regula­torischer und politischer Perspek­tive in den Fokus. In Bei­trägen von Expertinnen und Experten auf dem Gebiet ergänzt es die aktuelle rechtliche Debatte um einen kritischen Blickwinkel.

Michèle Finck, Matthias Lamping, Valentina Moscon, Heiko Richter (Hg.)
Smart Urban Mobility – Law, Regulation, and Policy
MPI Studies on Intellectual Property and Competition Law, 29
Smart Urban Mobility – Law, Regulation, and Policy
Wir und Es: Eine interdiszipinäre Bestandsaufnahme zu experimentellen Studien im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion
Menschen inter­agieren häufig und in diver­sen Um­ge­bungen mit Tech­nologie. Ihr Ver­halten in diesen Inter­aktionen wird von mehreren Dis­ziplinen er­forscht, jedoch mit wenig Aus­tausch und schein­bar wider­sprüch­lichen Er­geb­nissen. Die Autorinnen dis­kutieren 118 ex­peri­men­telle Studien zur Mensch-Maschine-Inter­aktion. Sie fassen Er­kennt­nisse ver­schie­dener Dis­zi­plinen zu­sammen, ent­werfen Vor­schläge zur Über­win­dung von In­kon­sisten­zen und gehen auf poli­tische und ge­sell­schaft­liche Impli­katio­nen ein. Es zeigt sich, dass Menschen zwar be­reit scheinen, algo­rith­mische Unter­stützung an­zu­nehmen, jedoch ab­geneigt, ihre Ent­scheidungs­kompetenz völlig ab­zugeben. Das muss bei der Ab­wägung von Vor­teilen und Risiken der Auto­mati­sierung berück­sichtigt werden.
Marina Chugunova, Daniela Sele
We and It: An Interdisciplinary Review of the Experimental Evidence on Human-Machine Interaction
Max Planck Institute for Innovation & Competition Research Paper No. 20-15
Neue technische Möglich­keiten fordern das Ur­heber­recht immer wieder neu heraus und be­flügeln damit auch die Ent­wick­lungen des EU-Rechts. Die Schweiz ist an dieses zwar nicht ge­bunden, steht aber vor ähn­lichen regulato­rischen Heraus­forderungen. Im April 2020 trat dort die jüngste Revision des URG in Kraft. Diese beschritt oft eigene Wege, aber auch das EU-Recht blieb nicht ohne Einfluss. Der Grund­riss des Buches arbeitet diese Zusammen­hänge heraus, stellt Quer­bezüge zur Recht­sprechung des EuGH her, weist kritisch auf syste­mische Ungereimt­heiten hin und greift oft rechts­vergleichend auf die deut­sche Doktrin zurück.

Reto M. Hilty
Urheberrecht
Stämpflis juristische Lehrbücher, Stämpfli Verlag
Urheberrecht
ICT, Collaboration, and Science-Based Innovation: Evidence from Bitnet
Kathrin Wernsdorf und Ko­autoren unter­suchen diese Frage anhand der suk­zessiven Ein­führung des BITNET an US-amerikanischen Uni­versitäten in den 1980er Jahren. BITNET, eine frühe Version des Inter­nets, ermöglichte e-mail-basierten Wissens­aus­tausch und Zu­sammen­arbeit unter Akade­mikern. Nach Ein­führung des BITNET haben Er­finder mit Ver­bindung zu den Uni­versitäten die Zahl der Patente er­heb­lich ge­stei­gert. Die Effekte beruhen auf kolla­borativen Patenten neuer Erfinder­teams. Die durch IKT indu­zierten Patente sind aus­schließlich wissen­schafts­bezogen und stammen aus Bereichen, in denen Wissen leicht kodifi­zierbar ist. Es finden sich hin­gegen weder Aus­wirkungen auf Patente, die nicht auf Wissen­schaft auf­bauen, noch auf Er­finder ohne uni­versitäre Verbindungen.
Kathrin Wernsdorf, Markus Nagler, Martin Watzinger 
ICT, Collaboration, and Science-Based Innovation: Evidence from BITNET
Max Planck Institute for Innovation & Competition Research Paper No. 20-18
 
 

Bereits 15 Innovation & Entrepreneurship Seminare haben mittlerweile komplett online statt­gefunden. Die Prozesse zur Organisation haben sich etabliert und die Umstellung brachte neben den Heraus­forderungen auch Chancen: Die Verfüg­barkeit renommierter Vortragender bei kosten­günstiger Durchführung, die Möglichkeit, dass auch räum­lich getrennte Autoren­teams gemein­sam präsen­tieren, mehr inter­nationale Besucherinnen und Besucher u.v.m. Seminar­einladungen werden über den Mail­verteiler versandt: Die Themen, Anmelde­möglichkeit für Interessierte und mehr auf der Seminarseite.
Innovation & Entrepreneurship Seminar
 
 
Hybrides Wintersemester am MIPLC
Das Winter­semester am MIPLC hat begonnen – wie gewohnt Anfang Oktober und mit Studie­renden aus aller Welt. Die 32 Teil­nehmen­den des Jahr­gangs kommen aus 21 Ländern – darunter Bang­ladesch, Bhutan, Kasachstan und Uganda. Aufgrund der aktuellen Situation war es nicht allen möglich nach München zu kommen, deswegen findet das Semester zum ersten Mal in hybrider Form statt. Ein Teil der Studierenden ist in München anwesend, die anderen nehmen online an den Vorlesungen teil. Dank eines neuen Video­konferenz­systems können sich die Studie­renden, die den Vor­lesungen am heimischen Computer folgen, an Dis­kussionen während der Vor­lesung betei­ligen.
 
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