Die Rechtswissenschaftlerin Daria Kim
Die Rechtswissenschaftlerin Daria Kim erhält den Preis für Ihre Arbeit zum Thema “Access to Non-Summary Clinical Trial Data for Research Purposes Under EU Law”, einer Studie über die Regulierung des Zugangs zu Daten, die im Rahmen klinischer Prüfungen erhoben wurden, um die zukünftige Arzneimittelforschung zu verbessern.
Daria Kim legt in ihrer Dissertation eine eingehende Studie vor, wie der Zugang zu Patientendaten, die im Rahmen klinischer Studien gewonnen werden, gewährleistet und geregelt werden kann. Die interdisziplinäre Studie integriert Erkenntnisse aus der medizinischen Forschung, den Wirtschaftswissenschaften sowie zu Gemeinwohlinteressen im Rahmen einer normativen Analyse. Die Verfasserin entwickelt einen Vorschlag für neue Datenzugangsregeln auf der Ebene des europäischen Rechts, die es ermöglichen, das in klinischen Daten enthaltene Erkenntnispotenzial für die Gesellschaft insgesamt nutzbar zu machen, ohne gleichzeitig die Innovationsanreize für jene Pharmaunternehmen zu beeinträchtigen, die diese Daten ursprünglich erhoben haben. Sie leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung des normativen Ordnungsrahmens zur Förderung von Innovation vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung der Digitalisierung.
Daria Kim arbeitet mittlerweile als wissenschaftliche Referentin am Institut.
Der Wirtschaftswissenschaftler Felix Pöge
Der Wirtschaftswissenschaftler Felix Pöge wird für seine Dissertation zum Thema “Corporate Innovation – The Role of Scientific Discoveries, Taxation and Antitrust” ausgezeichnet, die wichtige Beiträge zur Analyse von Innovationsprozessen liefert, insbesondere zu den Auswirkungen von Wettbewerb auf Innovationsergebnisse.
In vier Aufsätzen beantwortet Felix Pöge drängende Forschungsfragen und untersucht, wie sich die Qualität wissenschaftlicher Beiträge, die Besteuerung von Unternehmen, die Beteiligung von Unternehmen an wissenschaftlichen Konferenzen und Industriestruktur auf Innovationsergebnisse auswirken. In seinem umfassendsten Aufsatz befasst er sich mit der Auflösung der IG Farben nach dem Zweiten Weltkrieg und deren Auswirkungen auf Wettbewerb und Innovation im Chemiesektor. Pöge kommt zu dem Ergebnis, dass die politisch motivierte Umstrukturierung zu einem erheblichen Anstieg des Wettbewerbs führte, der sich in niedrigeren Preisen für eine große Zahl chemischer Produkte und in einer Zunahme der Patentierungsaktivitäten der von der Auflösung betroffenen Unternehmen niederschlug. Für die aktuelle Debatte über die Auswirkungen von Fusionen auf Wettbewerb und Innovation liefert diese historische Studie wichtige Hinweise und impliziert, dass Fusionen sowohl dem Wettbewerb als auch der Innovation schaden können.
Felix Pöge ist nunmehr Postdoc bei der Technology & Policy Research Initiative an der Universität Boston.
Die Max-Planck-Gesellschaft vergibt den Preis für hervorragende wissenschaftliche Leistungen, der nach dem „Vater der Kernchemie” Otto Emil Hahn (1879–1968) benannt ist, seit 1978. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert und soll junge begabte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu einer Forschungskarriere zu motivieren.
Die Otto-Hahn-Medaille für den wissenschaftlichen Nachwuchs wird im Rahmen der Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft am 22. Juni 2022 in Berlin überreicht.
Wir gratulieren der Preisträgerin und dem Preisträger!
Access to Non-Summary Clinical Trial Data for Research Purposes Under EU Law (pdf und epub)
Corporate Innovation – The Role of Scientific Discoveries, Taxation and Antitrust (pdf)